Frankreich

Ein Sonnenuntergang über dem Feld, ein kristallklarer See, tiefe Schluchten, hohe Berge, grüne Bäume - wen es im Oktober in die Ferne zieht, der sollte sich auf jeden Fall Südfrankreich im Hinterkopf behalten. So wie wir.

Sieben verschwitzte Personen steigen langsam aber stetig den staubigen Berg hinab. Es ist noch früh, aber schon warm und der funkelnde See, der unter ihnen liegt, lockt mit seinen hellblauen Farben. Unten angekommen stürzen sie sich in die kühlen Fluten. Der Strand vor dem wunderschönen See fügt sich in die tolle Bergkulisse, über der der Himmel in klarem Blau leuchtet. Das Klimpern einer Gitarre erklingt.

„Am großen Fluss bin ich am Morgen,
der Sommer ist schon längst vorbei.
Um mich da macht euch mal keine Sorgen, denn bald schon ist es wieder Mai.“

 

Drei kleine grüne Kajaks treiben auf dem türkisblauen Fluss, während links und rechts Felsenwände in die Höhe ragen. Von Fern ist vergnügtes Lachen zu hören, von einem Kajak springt jemand ins kalte, klare Wasser. Die Spätsommersonne ragt gerade noch über die Felsen und wärmt die fröhlichen Gesichter. Wenn man näher kommt, kann man sogar das leise gesungene Lied verstehen.

„Wollen frei so wie ein Vogel, wiegen uns im kalten Wind, wollen den Ruf der Wildnis hören, wenn wir glücklich sind.“

 

Das Essen in der Schüssel dampft und wärmt die kühlen Hände. Die abendliche Oktoberluft ist kalt, aber der Schlafsack, der schützend auf den Beinen liegt, wärmt. In der Mitte steht eine Kerze und zaubert einen sanft flackernden, roten Schein auf die zufriedenen Gesichter. In der Ferne bellt ein Hund und der Wind rauscht in den Bäumen. Es ist bereits dunkel, aber der Abend noch jung.

„Nur wer mit uns viele Nächte verbrachte, an unseren Feuern, in unserem Kreis,
wer da erzählte, mitsang und mitlachte, von unserem Fühlen vielleicht etwas weiß.“

 

Die weiten Lavendelfelder liegen vor ihnen. Es ist zu spät im Jahr, als dass sie noch blühen würden, aber man kann sich vorstellen, wie sie im Sommer die ganze Gegend mit betörenden Düften erfüllen. Der Weg zieht sich gerade und eben durch die Landschaft, sodass muntere Gespräche erklingen. Vereinzelt finden sich interessante Tiere: riesige Raupen, winzige Schnecken, blitzschnelle Skorpione und kreisende Vögel.

„Dieses Land,
wild und schön,
und wir dürfen seine Herrlichkeit seh‘n.“

 

Im Kreis zwischen ihnen befinden sich allerlei Köstlichkeiten. Das frische Baguette duftet und zwischen dem gelben Käse und den grünen Trauben stechen die roten Tomaten farblich hervor. Dünne Scheiben Wurst landen auf dem schmalen Holzbrett, auf dem auch der sauber geteilte Ziegenkäse liegt. Rührei, und Oliven ergänzen das Festmahl, sodass wirklich jeder auf seinen Geschmack kommt. Und für später liegen Croissants, Pain au chocolat und Lavendelhonig bereit. So kann auch die schönste Fahrt einmal zu Ende gehen.

„Lumpen, Lampen, Pferdewagen, Pfeifendunst, Gesang und Wein, soweit uns die Füße tragen fahren wir jahraus, jahrein.
Fremde Länder zu gewinnen, neues Leben zu beginnen,
was auf dieser Erde kann denn schöner sein?“

 

 

Ein Artikel von maschna (Lotte)