Foto: Korbach

Rückblick aufs Bundeshajk 2016

Die Stammesaufgabe der Siedlung Korbach

„Eine Stammesaufgabe kann richtig viel Spaß machen!“ Genau das hat die Siedlung Korbach im Juli vergangenen Jahres erlebt. Gute Gemeinschaft, meistens wunderbar passendes Wetter und fünf Tage in einer herrlichen Umgebung – das und vieles mehr sorgte für eine richtig gute Zeit!

Ein Jahr lang hatten wir geplant und vorbereitet – versucht dabei alles zu bedenken – und dann war doch immer wieder viel Flexibilität gefragt. Aber wenn wir eines gelernt haben, dann ist es spontan sein!

Die Anmeldezahlen machten im Vorfeld deutlich, dass unsere Planung für ca. 50 Personen, mit Hajkroute um den Edersee und begleitenden Stationen, vermutlich nicht zum Einsatz kommen würde.

Aber wenigstens bekamen wir so zwar einen ziemlichen Schrecken, als wir drei Wochen vor Beginn erfuhren, dass die Grillhütte, die wir als Basislager für den Hajk gedacht hatten, doppelt gebucht worden war, aber zumindest waren wir uns sicher, dass wir für die knapp 30 erwarteten Personen schneller eine Unterkunft finden würden.

Wir fühlten uns wunderbar versorgt, als wir auf dem „Jugend- und Naturcamp Am Hochstein“ gut unterkamen und den schön im Wald gelegenen Platz mit direktem Zugang zum See sogar ganz für uns hatten.

Entsprechend vorfreudig starteten wir am Montag, den 18.07.2016, in die Durchführung unserer Stammesaufgabe. Von Korbach aus starteten wir mit 17 Personen in Richtung Herzhausen. Das Motto des Hajks sollte „Leben im Überfluss“ sein und so hatten wir uns einiges überlegt, um unsere Gäste, die einen Tag später anreisen würden, zu verwöhnen.

Den Montag nutzten wir daher, um alles vorzubereiten und aufzubauen. Am Nachmittag blieb Zeit, sich im See abzukühlen, und abends trafen wir in entspannter Lagerfeuerrunde einige letzte Absprachen. Das Leitungsteam der Stammesaufgabe, bestehend aus drei Jugendlichen im Pfadfinder-Alter, setzte sich noch einmal mit den drei Mitarbeitern zusammen. Dabei durften vor allem wir Mitarbeiter lernen, wie sehr sich langfristige Planung und das Verteilen der Aufgaben auf viele Schultern auszahlt, denn es gab nichts, das in irgendeiner Weise Stress ausgelöst hätte und nach den fünf Tagen waren wir uns absolut einig, dass der Bundeshajk eine der besten Aktionen war, die wir jemals durchgeführt hatten!

Den Dienstag begannen wir dann doch etwas aufgeregt und in freudiger Erwartung. Am frühen Nachmittag erwarteten wir acht Gäste vom Stamm August-Herrmann-Francke. Dass die Stammesaufgabe dann doch zumindest auf dem Papier ein Bundeshajk war, verdanken wir einem Teilnehmer vom Roten Milan, der am Dienstagabend noch dazustieß. Der ganze Tag war ausgefüllt von Ankommen, Einrichten und Schwimmen. Abends fand ein Lobpreisabend statt und danach ließen wir den Tag bei Lagerfeuer und Tschai ausklingen.

Am Mittwochmorgen war dann endlich die Zeit gekommen, um das eigentliche Ziel in Angriff zu nehmen – die Umrundung des Edersees! 48 Stunden waren dafür vorgesehen, nur das angekündigte Gewitter und der für Donnerstagabend geplante Grillabend sorgten dafür, dass man es sich zum Ziel setzte, bereits anderthalb Tage später wieder beim Basislager einzutreffen.

Die Hajkgruppe Breitscheid/Reutlingen erlebte eine spannende Tour, bei der es leider einige kleinere Verletzungen gab. Trotzdem ließen sie sich die gute Laune nicht verderben und sahen einige schöne Ecken rund um den See. Dankbar war man für viel Wald auf dem Weg, der das Hajken in der Hitze des Spätjulis etwas erträglicher machte. Vor dem angekündigten Gewitter konnte sich die Hajkgruppe in Sicherheit bringen, da sie für die Nacht einen sicheren Unterschlupf fanden.

Die Hajkgruppe Korbach hatte sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den See komplett zu umrunden. In einer kleinen Gruppe von fünf Personen zogen sie los. Dabei machte eine Pfadfinderin ihre ersten Hajkerfahrungen, einige Zecken wurden gesammelt und eine Menge Spaß hatten die fünf unterwegs auch.

Im Basislager blieb ein Teil der Korbacher Siedlung zurück und verbrachte die Zeit mit Schwimmen, Ausruhen und Gemeinschaft genießen.

Am Donnerstagmittag und frühen Nachmittag erreichten die beiden Hajkgruppen den Lagerplatz und wurden freudig und neugierig begrüßt. Spannende Erlebnisse wurden nur kurz geschildert, denn die Sehnsucht nach einer Dusche war doch sehr groß. Der restliche Nachmittag wurde vor allem zur Erholung genutzt, auch im See war wieder viel Betrieb und einige Maßnahmen zur Zeckenentfernung mussten ergriffen werden. Abends wurde gegrillt und gesungen.

Am nächsten Tag stand schon wieder der Abschied und Abbau an. Vorher stärkten wir uns allerdings mit einem Frühstück im Überfluss, zu dem natürlich auch Brötchen, Pfannkuchen, Rührei und Obstsalat gehörten. In einem gemeinsamen Lagergottesdienst ließen wir noch einmal die Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren und freuten uns über alles, was wir erlebt hatten. Dann stand der Abschied von den Teilnehmern der Stämme August-Herrmann-Francke und Roter Milan an. Abbau, Aufräumen und den Platz in Ordnung bringen folgten direkt darauf. Am Nachmittag fuhren wir mit beladenen Autos vom Platz, gerade als die ersten Tropfen fielen.

Ein Artikel von Elli