Foto: Lothar Fichtl

Old Bag's back!

Bundes-Altpfadfinderwochenende in der Steinesmühle

Freitagabend, Anfang Dezember, irgendwo im Nirgendwo, stehen wir mit der Info, unser Ziel erreicht zu haben, allein abseits einer Landstraße auf einem dunklen Gelände. Während wir noch überlegen, vielleicht falsch abgebogen zu sein, erkennen wir plötzlich Scheinwerfer, dann ein Auto, darin graue Kluften und rot- schwarze Halstücher, gehüllt um nette Menschen. Wir sind also doch richtig angekommen zum ersten, offiziellen Old-Bag-Wochenende in der Steinesmühle bei Laubach.

Gemütlich ist es gleich, das kleine, verwinkelte Haus mit verschiedenen Räumen auf drei Etagen. Im Laufe des Abends treffen immer mehr Pfadfinder ein, alte und neue Gesichter. Nach einem sehr leckeren Risotto schieben wir die Tische beiseite und lassen den Abend mit einem Mix aus Kennlern-Fragen und Liedern ausklingen.

Der Samstag startet mit ausschlafen! und Brunch!! in warmen!!! Räumen mit fließend Wasser – wir leben ein wahres Luxus- Pfadfinder-Leben und erkennen nun auch, dass sich die urige Gestaltung des Objektes auch in die gesamte Außenanlage überträgt.

Nachdem weitere Pfadfinder angereist waren, treffen wir uns gegen Mittag digital mit weiteren „Alten Säcken“, um einige Punkte, die Zukunft der Altpfadfinderstufe betreffend, zu besprechen, und ich bin hier schon so begeistert von den vielen Ideen, dass ich große Lust verspüre, dass es auf jeden Fall weitergeht, auch, wenn es nicht „mausgrau mit lila Glitzer“ wird.

Dem Zoom-Meeting folgt ein Workshop-Nachmittag mit einem guten Mix aus Geistlichem, Geschichte und Geschicklichkeit. Ich glaube, dass für jeden eine oder mehrere passende Aktionen dabei waren, die sich zum Großteil, mitunter abgewandelt, auch gut in Sippenstunden einbauen lassen.

Als wir gegen Abend die Haupträume betreten, riecht es schon unverschämt köstlich aus der Küche, die uns im Anschluss mit einem extrem leckeren Drei- Gänge-Menü verwöhnt und meinen größten Respekt hierfür erhält.

Im Anschluss versammeln wir uns alle bei Tschaij, leckeren Waffeln und Snacks zu Gesang, Geschichten und Spiel in der Jurte, bei deren Aufbau („mal eben schnell“ zwischen Zoom- Meeting und Workshops, inclusive Lernanweisung) ich gerne die Zeit gestoppt hätte. Man munkelt, dass die Letzten weit nach Mitternacht in ihre Schlafsäcke oder unter die Bettdecken gekrochen sind.

Sonntagvormittag versammeln wir uns nach einem schnellen Frühstück – wir dürfen feiern. Gottesdienst, den ersten Advent, die Botschaft des Lichts, Abendmahl und unsere Gemeinschaft.

Der anschließende Jurtenabbau, das Packen und (Auf)Räumen des Hauses geht schnell und Hand in Hand, es fühlt sich an, als wären wir schon eine Woche gemeinsam dort.

Gegen Mittag leert sich die Steinesmühle allmählich, während der Duft der Resteküche durch die Räume zieht. Auch wir machen uns auf den Heimweg, dankbar für die Organisation, die Umsetzung, das „Machen“.

Wir kommen gerne wieder, in die Steinesmühle oder an einen anderen Ort, wenn es heißt: Herzliche Einladung zum 2. Offiziellen Treffen der Old Bags.

Ein Artikel von Jenny Bokemüller