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BPS-Pfadfinder auf dem Mitarbeiterkongress MLI in Leipzig

Vom 25. bis 27. September fand in der EFG Leipzig der GJW-Mitarbeiterkongress MLI statt. Anstelle der erwarteten etwa 100 Teilnehmer kamen über 250 Leute, die sich dieses Event nicht entgehen lassen wollten. Als Hauptredner war Rich Grant extra aus Sheffield angereist, um in seinen drei Predigten im Plenum neue Impulse an die Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen weiterzugeben und sie für ihre Arbeit neu zu inspirieren. Dabei machte er gleich in seiner Eröffnungspredigt klar: Bevor man darüber nachdenkt, wo und wie man mitarbeiten kann, ist es wichtig, neu zu lernen, bedingungslos und unberechenbar von Gott zu empfangen.

Und zu empfangen gab es beim MLI reichlich Gelegenheit: Bei den Predigten, im Lobpreisgottesdienst, bei den gemeinsamen Mahlzeiten und dem Grillabend am Samstag. Dabei blieb genügend Zeit für die Gemeinschaft untereinander, um die Kontakte im eigenen Team zu festigen, alte Freunde wieder zu treffen und neue Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen kennenzulernen.

Pfadfinderarbeit für Nicht-Pfadfinder

Am Samstag konnte man in Workshops und Seminaren den eigenen Horizont erweitern und viel Neues lernen. Zwei der über 20 Workshopangebote kamen dabei aus den Reihen der BPS. Finn Schleu und Dieter Krüsmann boten als Vertreter der Bundesführung den Workshop „Grundlagen der Pfadfinderarbeit“ an, in dem Nicht-Pfadfinder erfahren konnten, was sich eigentlich hinter dieser Arbeit verbirgt. Die sechs Teilnehmer, die größtenteils aus den von der BPS bisher noch nicht „erschlossenen“ Bundesländern Sachsen und Thüringen kamen, lernten zunächst die Grundlagen der Pfadfinderarbeit kennen: Wie ist die Pfadfinderbewegung entstanden? Welche pädagogischen Grundlagen hat sie? Und warum ist die Pfadfinderarbeit als Kinder- und Jugendarbeit einer Gemeinde etwas ganz besonderes?

Der zweite Teil des Workshops wurde dann ganz an die Erwartungen und Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst. Jeder konnte das erfragen, was ihn nach der Einführung am meisten interessierte und bekam von Finn und Dieter gleich die passenden Antworten oder Erfahrungsberichte aus erster Hand. Im Gespräch stand dabei vor allem die Frage im Vordergrund, was man eigentlich tun muss, um eine Pfadfinderarbeit zu gründen.

Eigentlich waren eineinhalb Stunden für die Workshop-Zeit angesetzt gewesen, doch diese Zeitspanne wurde etwas ausgedehnt. Am Ende rückte nämlich noch einmal Baden-Powells Prinzip „learning by doing“ in den Vordergrund, als eine der wichtigsten Pfadfinderfertigkeiten ganz praktisch erprobt wurde: Pfadfinder und (Noch-)Nicht-Pfadfinder entfachten gemeinsam ein Lagerfeuer, das abends noch einige zu einer gemütlichen Runde in die Jurte lockte.

Kooperationsspiele und Teambuilding

Bettina Karch (Bundestrainingskoodinatorin und Stammesführerin der Hannoveraner) leitete den Workshop „Kooperationsspiele – Eiertanz & Privatgrundstücke, ferngesteuert & virenfrei“. Die rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dabei in praktischen Spielen in kleinen und großen Gruppen ausprobieren, wie sie selber in einem Team funktionieren, und beobachten, wie eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Leuten zu einem Team zusammenwuchs, in dem jeder auf den anderen bauen und vertrauen konnte.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sollten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem ersten Spiel näher kommen, und zwar wortwörtlich: Es wurden 15 Getränkekiste mit der Unterseite nach oben auf den Boden gestellt und alle mussten sich auf dieses Kistenpodest stellen. Keiner durfte den Boden berühren. Nun wurden nach und nach Kisten weggenommen. Klein- und Dünnmachen, die eigene Standfestigkeit und das eigene Gleichgewicht halten, aber auch auf das Gleichgewicht der Nebenperson und damit der ganzen Gruppe zu achten, stand auf der Tagesordnung. Und so gelang es dem 20-köpfigen Team durch gegenseitiges Festhalthalten und Abstützen, auf vier Kisten stehen zu bleiben. Beeindruckend! In Kleingruppen wurden anschließend verschiedene Teamkompetenzen ausprobiert.

Zum Abschluss kamen nochmal alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen und wurden vor eine letzte Herausforderung gestellt: Alle Teilnehmer mussten einmal über die Sprossen einer Leiter gehen, die vom Rest der Gruppe waagerecht getragen wurde. Eine Sache der Selbstüberwindung und des Vertrauens auf die Gruppe. In kurzer Zeit wuchs die bunte Truppe bei dem Workshop zu einem Team zusammen. Bei den Reflektionsgesprächen zwischen den Aufgaben war Zeit, sich über Erfahrungen auszutauschen und von Bettina neue theoretische und praktische Impulse für die Arbeit mit und in Jugendgruppen zu erhalten.

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, was beim MLI so alles los war, werdet ihr im MLI-Bericht auf der GJW-Homepage fündig. Dort findet ihr auch jede Menge Bilder von der Veranstaltung.

Ein Artikel von Rike und dvd nach mündlichen Berichten von Dieter und Bettina