Spendenhajk: Die Siedlung Aurich auf dem Weg zur eigenen Kohte
Als junge Siedlung haben die Auricher Pfadis ein Problem, dass sicherlich viele Neugründungen kennen: Sie haben nur wenig Material. Glücklicherweise können sie sich zwei Kohten dauerhaft leihen und bei mehr Bedarf steht ihnen die Jurte eines ehemaligen Stammes des VCP zu Verfügung. Der Zeugwart hat ihnen sogar in Aussicht gestellt, das Material zu übernehmen, wenn es denn mit der Siedlung aufwärts geht. Die Auricher aber wollen gerne auf eigenen Beinen stehen. Doch woher nimmt man das Geld für Schwarzzelte?
Da im August das BULA vor der Tür steht, musste etwas getan werden. Und so wurde beschlossen, einen Spendenhajk zu machen. Jeder Pfadi/Jupfi suchte sich zehn Leute aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis, die jeweils einen bestimmten Betrag pro gelaufenen Kilometer gaben. Einem der Sipplinge gelang es sogar, seinen Zahnarzt zu einem Euro pro Kilometer zu überreden. Auch in der Gemeinde wurde Werbung gemacht und ein Spendenkorb aufgestellt.
An einem Sonntag Anfang März war es soweit: Zu fünft kamen die hochmotivierten Hajker im Gottesdienst bei heroischer Musik und nach einer tollen Moderation auf die Bühne und wurden mit einem Segensgebet losgeschickt. Das Ziel war es, mindestens 15 Kilometer in einer Runde um Aurich herum zu wandern. Nach etwa fünf Kilometern stie? ein sechster Hajker dazu, der vorher einen Termin gehabt hatte.
Zur Mittagszeit bereitete ein älteres Ehepaar der Gemeinde den Pfadfindern ein Festessen am Wegesrand: Es gab belegte Brötchen, verschiedene Säfte und Süßes. Gestärkt ging es weiter. Einer der Wanderer konnte nicht mehr und wurde kurz darauf abgeholt, doch auf seinen 15 Kilometern hatte er schon eine Summe im Wert einer kompletten Tortuga-Kohte erlaufen. Da der Rest noch munter war und auch der später gestartete Pfadi seine 15 Kilometer schaffen wollte, wurde die Route kurzfristig um acht Kilometer verlängert.
So kamen die fünf verbliebenen Siedlungsmitglieder dann nach etwa sieben Stunden und 22 Kilometern müde und geschafft wieder am Gemeindezentrum an. Insgesamt hat die Siedlung Aurich durch diese Aktion zu sechst etwas mehr als 1600 Euro zusammenbekommen. Ein schönes Gefühl, wenn man selbst etwas für sein Geld tun kann und so ganz nebenbei auch noch für den ersten mehrtägigen Hajk trainiert.
Die Siedlung Aurich empfiehlt deshalb allen: Probiert es aus! Das hier ist eine tolle Sache, um PR und finanzielle Mittel zu bekommen.