Pfadi-Bergtour-Hajk vom 05.08.2024 bis zum 09.08.2024 im Dachsteingebiet (Österreich) der Waldenser aus der Region Süd-Ost

Um 6 Uhr morgens starteten wir (4 Waldenser und 1 Albigenser-Gast) mit dem Auto nach Österreich. 70 kg Gepäck wurden auf fünf Rucksäcke aufgeteilt. Bei bestem Wetter wanderten wir los von Gosau in Richtung Vorderer Gosausee, den wir über den Panaroma-Wanderweg abends erreichten. Die Touris wurden immer weniger und so konnten wir ein gemütliches Nachtlager mit Tarp direkt am Seeufer einrichten. Nach einer Abkühlung im See haben wir gut geschlafen und zogen nach einem leckeren Frühstück mit Haferschleim weiter über die Gosaulacke zum Hinteren Gosausee. Auch der war sehr erfrischend.

Allerdings war der Kaiserschmarren an der Holzmeisteralm ausverkauft, kurz nachdem wir dort ankamen. Nach einer Rast wanderten wir zum Vorderen Gosausee zurück auf der Suche nach dem nächsten Schlafplatz. Auf dem Weg hoch zur Ebenalm wurden wir in einem Waldstück fündig. Von dort oben hatten wir einen letzten herrlichen Blick auf den See und am nächsten Morgen freuten wir uns, dass wir schon einen Teil der heute bevorstehenden Höhenmeter am Vorabend erledigt hatten. Die Ebenalm war wegen Ruhestand der Pächter geschlossen, wieder kein Kaiserschmarren, egal. Weiter ging es zur Vorderen Grubenalm, auch dort war keiner im Angebot.

Da es eine Gewitterwarnung gab, entschieden wir uns für einen kurzen Weiterweg durch das Löckenmoos zu den Schleifsteinhütten. Die dortige Badstumhütte hatte, wie befürchtet, auch keinen Kaiserschmarren. An einer unbewohnten Hütte spannten wir das Tarp auf und warteten, bis Hagel, Gewitter und Regen vorbeizogen. Da wir an diesem Tag bereits eine Begegnung mit einer sehr riesigen, mächtigen Mutterkuh samt Kälbchen plus noch einer etwas merkwürdigen Kuh hatten, und ein weiteres Gewitter bzw. zumindest Regen vorhergesagt waren, bauten wir unser Nachtlager im Schutze einer Hütte mit Zaun auf, was uns ruhiger schlafen ließ.

Kurz nach Sonnenaufgang verließen wir die Schleifsteinhütten mit dem Ziel Plankenstein- bzw. Leutgebalm. Mittags dort angekommen, stellten wir fest, dass es zwar Kühe und Pferde gab, aber ansonsten rundherum nur geschlossene Hütten. Nach einer kurzen Almdudlerpause – Getränke konnte man sich selbst gegen Bezahlung nehmen – stiegen wir einige Höhenmeter tiefer in die Durchgangklamm. Mittendrin im Abstieg war wieder Tarp aufspannen angesagt, da der Regen immer mehr wurde. Frohgemut kamen wir um 16.10 Uhr bei der Rossalm an, die an den eigentlichen Öffnungstagen nur bis 16 Uhr offen hat. Am Donnerstag war aber auch noch Ruhetag. Unsere drei Pfadis standen am Zaun und studierten trotzdem die Essensangebotsschilder. Auf die Frage der Besitzerin, die an der Hütte arbeitete, ob sie etwas zu trinken möchten, antworteten sie mit der Gegenfrage, ob es Kaiserschmarren gibt. Die Frau hatte Erbarmen mit uns fünf und hat am Ruhetag Teig angerührt, den Ofen angeheizt und superleckeren, goldgelben Kaiserschmarren für uns gezaubert, ein Traum! Für diesen haben sich die vier Tage Anstrengung mehr als gelohnt. Im Wald, neben einem riesigen Ahornbaum, fanden wir später den idealen Nachtlagerplatz. Am Freitag stiegen wir dann komplett ab und kehrten in die Zivilisation nach Gosau zurück.

Fazit unserer Tour: Es ist einfach nur ein Traum, fünf Tage lang in den Bergen und überhaupt in der Natur unterwegs zu sein. Wir hatten immer Möglichkeiten, unsere Wasserflaschen aufzufüllen, auch wenn die Rucksäcke dann wieder superschwer waren. Jeden Tag konnten alle drei Müsliriegel essen. Salamistangen sind perfekt als besondere Belohnung. Haferschleim lässt sich mit Blockschokolade, Cranberries, getrockneten Aprikosen, Kokoschips, Russisch Brot und noch vielem mehr super aufwerten und abwandeln. Käse, Karotten und Gurken halten seltsamerweise im Rucksack hervorragend ein paar Tage lang. Wir haben viele positive Erfahrungen gesammelt, herrliche Erinnerungen geschaffen und hatten einen Megaspaß. Die 82 Kilometer und 2.500 Höhenmeter in 96 Stunden waren einfach unglaublich toll.

Ein Artikel von Babsi (Waldenser)