Woodbadge-Training

Was ist eigentlich Woodbadge?

Das Woodbadge-Training (WBT) ist eine Weiterbildung für erwachsene Führer*innen eines Pfadfinderbundes, die sich schon einige Jahre aktiv in Führungspositionen engagieren. Es bietet zum einen die Möglichkeit, die eigene Rolle und Position bzw. das eigene Führungsverhalten zu reflektieren. Zum andern ermöglicht es eine vertiefende Qualifizierung über z.B. den StafüX hinaus, neue Motivation für Führungsaufgaben, die über den eigenen Stamm hinausgehen, und einen überbündischen „Blick über den Tellerrand“ des eigenen Bundes hinaus.

Teilnehmende dürfen und sollen das eigene Denken und Handeln prüfen und reflektieren, evtl. neu strukturieren und bei Bedarf Neues integrieren sowie Verbesserungswürdiges neu ausrichten und effektiver gestalten. Ziel ist es, die Teilnehmer zu Freude an aktiver, kompetenter und dauerhafter Mitarbeit in der Führungs- und Trainingsarbeit der BPS zu motivieren.

Mehr über den Ablauf des Woodbadge-Training erfährst du im Woodbadge-Trainingsflyer.

Woodbadge-Arbeit in der BPS

Bis 2010 gab es keine Woodbadge-Arbeit in der BPS. Schon 2008 gründete sich ein Arbeitskreis aus mehreren christlichen Pfadfinderbünden und startete im Herbst desselben Jahres das erste WBT, an dem auch drei BPS-Führer teilnahmen. Zwei der Absolventen arbeiteten dann ab 2010 in diesem „CP-Woodbadge“ genannten Arbeitskreis aktiv mit. Seitdem sind Woodbadgeträger*innen aus der BPS in diesem Gremium vertreten. Gleichzeitig wurde die Woodbadgearbeit in der BPS verankert und seitdem können BPS-Führer*innen an dem alle zwei Jahre stattfindenden WBT teilnehmen. An den ebenfalls im zweijährigen Turnus stattfindenden Treffen der WB-Träger*innen, das Reunion genannt wird und bei dem auch die neuen Absolventinnen und Absolventen ihre Insignien verliehen bekommen, nehmen BPS-Vertreter*innen ebenfalls regelmäßig teil.

Die im AK CP Woodbadge vertretenen Bünde sind:

  • BPS – Baptistische Pfadfinderschaft
  • CPD – Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands
  • CPK – Christliche Pfadfinderschaft Kreuzträger
  • ESM – Europapfadfinder St. Michael
  • FSE d‘Alsace – Fédération du Scoutisme Européen – Alsace
  • BSCP – Befreundete Stämme Christlicher Pfadfinder

Zielgruppe für das WBT

Das WBT richtet sich an erwachsene Pfadfinderführer*innen, die mindestens zwei, besser drei oder mehr Jahre aktive Führungserfahrung haben: beispielsweise Stammesführer*innen und deren Stellvertreter*innen, Inhaber*innen eines Regions- oder Bundesamtes und deren Stellvertretung oder Trainer*innen, die sich in die Trainingsarbeit der BPS einbringen. Selbstverständlich sind aber auch erfahrene Sippenführer*innen, Akelas, Burggräfinnen und -grafen etc. angesprochen, die Interesse an neuen Erfahrungen und Führungsaufgaben haben.

Teilnehmende sollen bereit sein, sich auch zukünftig aktiv in Führungsaufgaben einzubringen, weiter an sich selber zu arbeiten und Herausforderungen gegenüber nicht abgeneigt sein. Auch Ältere, die sich weiter im Bund engagieren wollen, sind angesprochen.

Geschichte des WBT

Das erste WBT wurde 1919 unter Mitwirkung von BiPi im Gilwell-Park nördlich von London durchgeführt. Dieses Gelände wurde der Pfadfinderbewegung vom Schotten William F. de Bois MacLaren für diesen Zweck geschenkt. Das Stoffstück an der Spitze des Halstuches ist der Tartan (Schottenmuster) der Familie MacLaren und erinnert daran. Als Zeichen der erfolgreichen Teilnahme am WBT erhält der Teilnehmende das lachsfarbene Halstuch mit dem Tartan-Stück, das ihn als Mitglied der 1st Gilwell Parc Scout Group ausweist – also dem über die ganze Welt verteilten Pfadfinderstamm der WBT-Absolventen. Dazu den Halstuchknoten aus dickem Leder (Türkenbund) und eine dünne Lederschnur mit den beiden Holzklötzchen (Woodbadges), von denen der Kurs seinen Namen hat.

Oft wird das WBT entsprechend seines Entstehungsortes auch als Gilwell-Training bezeichnet. Das Konzept hat sich schnell als extrem erfolgreich bewährt und so entstanden in vielen Ländern eigene Ausbildungszentren. Der Gilwell-Park entwickelte sich rasch zu einem internationalen Zentrum für die Ausbildung von Pfadfinderführern aus aller Welt. Auch heute noch werden dort WBTs und am ersten Septemberwochenende jedes Jahres ein Treffen von WBT Absolventen aus der ganzen Welt – sog. Reunions – durchgeführt.