Foto: Melisa

Fünf Pfadis und das Schwarzwaldabenteuer

Von Schnabeltieren, Terrormücken und Abenteuerpfaden

Samstag, 19.06.2021

09:09h
Unser ICE rollt in den Karlsruher Bahnhof ein. Wir, das sind Luca, Melisa, Lotte und Knut das Schnabeltier. Dort am Bahnhof warten bereits Silas und Elisa auf uns. Und schon ist unsere Hajkgruppe vollständig. Mit dem Auto geht es hoch in die Schwarzwälder Berge, von wo aus unsere Tour startet. 

10:30h
Das Auto ist geparkt, das Gruppengepäck verteilt und die Motivation ist groß. Bei strahlendem Sonnenschein beginnen wir den Aufstieg in Richtung Hohlohsee. Der erste Zwischenstopp findet am Hohlohturm statt, den wir natürlich erst einmal gründlich erkunden. Knut, unser unglaublich süßes Schnabeltier, darf sogar vom Turm in Silas‘ Arme fliegen, während wir anderen die Treppe nehmen. Und schon geht die Reise weiter.

12:15h
Aufgrund mangelnder Uhren finden wir heraus, dass es gar nicht so leicht ist, die Zeit zu schätzen. Da es aber gefühlt schon wieder Mittagszeit ist, wird erstmal gegessen. Nach dem Essen gibt es eine kurze Dehneinheit, bevor wir schließlich weiterlaufen.

14:45h
Die Sonne brennt heiß vom Himmel, als wir an einen Bachlauf gelangen. Glücklich tauchen wir unsere Füße ins kühle Nass und füllen unsere Flaschen auf. Der Moment ist perfekt!

17:15h
Nach einem anstrengenden Marsch steil den Berg hinauf gönnen wir uns erneut eine Pause. Während wir Mittagsschlaf halten, Frisbee spielen und Lieder singen, können unsere Körper sich von der Hitze erholen. Als wir genug Kraft gesammelt haben, bezwingen wir den weiteren Berg.

19:00h
Nach viel Auf und Ab sehen wir vor uns plötzlich Wasser – die lang ersehnte Schwarzenbachtalsperre! Jetzt kann uns nichts mehr halten. Mit einem Jubelschrei stürzen wir uns in die kühlen Fluten und lassen unsere erschöpften Körper treiben. Erfrischt, sauber und motiviert machen wir uns anschließend auf die Suche nach einem Schlafplatz.

20:45h
Wir sind mittlerweile an der Schutzhütte „Wegscheid“ gelangt. Auch Felix und Jo, zwei Freunde auf Wanderschaft, sowie David und Vincent, Papa und Sohn, möchten an der Hütte nächtigen und so kommen wir am Lagerfeuer ins Gespräch. Nur die Mini-Mücken, die unsere Gesichter, Arme und Beine terrorisieren, zerstören die idyllische Lagerfeuerromantik. Trotzdem ist es halb eins, als wir uns in die Schlafsäcke verkriechen und selig einschlummern.

Sonntag, 20.06.2021

05:30h
Von ein paar Regentropfen geweckt merken wir, dass die Mückenplage keineswegs verschwunden ist. Stattdessen fühlen wir uns dermaßen terrorisiert, dass wir den Schlafsäcken entfliehen. Der Morgen ist noch jung und so nehmen wir uns nach dem Frühstück Zeit für eine ausführliche Lobpreisrunde und eine Andacht. Mit neuer Kraft und Gottesvertrauen starten wir in den zweiten Tag.

12:55h
Unterwegs auf dschungelartigen Abenteuerpfaden entdecken wir die Schönheit der Murg. Während wir wie junge Bergziegen über die Steine hüpfen, plätschert der Fluss neben uns entlang, mal mehr, mal weniger reißend. Angezogen von der Magie eines wundervollen Tafelfelsens im Wasser entledigen wir uns unserer Schuhe und klettern mitsamt Gepäck über die Murg. Mitten im reißenden Strom thronen wir auf unserem Felsen und genießen die Mittagspause mit gutem Essen, einem Bad in den Fluten der Murg und einer Singerunde mit Emily, der Gitalele. Es verspricht, ein perfekter Tag zu werden!

18:45h
Nachdem wir wieder trockenen Fußes am Ufer der Murg angekommen sind, kämpfen wir uns über Brennnessel-bewachsene Abenteuerpfade steil den Berg hinauf. Doch all die Anstrengung hat sich gelohnt, als wir oben ankommen und die Berghütte St. Anton erblicken. Die Hütte selbst ist zwar verschlossen, die Hauswand bietet uns aber immerhin Schutz vor dem aufziehenden Wind und dem Regen, der vom Gewitter herangetrieben wird. Schnell spannen wir unsere Plane auf und sobald wir fertig sind, öffnet der Himmel seine Schleusen. 

21:25h
Nachdem wir endlich zu Abend gegessen haben, stellt Luca den weiteren Schlachtplan vor. Da es immer noch regnet und gewittert, sollen zwei von uns den Wegweisern in Richtung Blockhütte folgen, um herauszufinden, ob diese zum Nächtigen geeigneter ist. Währenddessen spült der Rest das Geschirr. Gesagt, getan! Luca und Melisa gehen auf Blockhüttenmission. Während Wind und Regen immer mehr zunehmen, erkunden Silas, Elisa und Lotte nochmal die Berghütte und entdecken eine hoch oben liegende Tür in der Wand, die nur durch einen Riegel verschlossen ist. Mit Hebelwirkung und Kletterkünsten steigen wir in die Hütte ein und entdecken einen kleinen, aber trockenen Heuboden. Begeistert durchsuchen wir den kleinen Raum und finden im Heu einen versteckten Weg, der uns auf den richtigen Heuboden führt. Auch dort folgen wir unserer Neugier und spüren eine versteckte Falltür im Boden auf, die uns in den Hauptraum der Scheune führt. Dankbar und erleichtert räumen wir all unsere Rucksäcke in die trockene Scheune und als das Blockhüttenteam zurück ist, beschließen wir gemeinsam, auf dem Heuboden zu übernachten.

23:30h
Frohen Mutes haben wir es uns mit Isomatten und Schlafsäcken gemütlich gemacht. Die Müdigkeit tut ihr Übriges und bald schon schlummern wir alle tief und fest.

Montag, 21.06.2021

07:30h
Der letzte Tag unseres Hajks ist angebrochen. Die Sonne strahlt durch die löchrige Bretterwand, die Vögel singen uns ihr Guten-Morgen-Lied und wir füllen unsere hungrigen Mägen mit cremigem Haferschleim. Schneller als am vorigen Tag sind wir abmarschbereit. Zuvor fegen wir allerdings noch den Heuboden und verschließen alles wieder, denn ein guter Pfadfinder hinterlässt den Platz sauberer, als er ihn vorgefunden hat. Dann machen wir uns auf den weiteren Weg.

10:30h
Wir kommen richtig gut voran! Nachdem es ein kleines Stück bergauf ging, kommen wir auf einen verwunschenen Traumpfad und genießen es, wie die nassen Blaubeerbüsche unsere zerschundenen Beine kühlen. Bald schon gelangen wir an die Prinzenhütte, wo wir eine kleine Müsliriegelpause einlegen. Die Sonne scheint und beginnt unsere Socken und Schuhe zu trocknen.

11:50h
Wir sind auf bekannten Wegen unterwegs. Nur noch wenige Meter trennen uns vom Hohlohturm, an dem unsere Reise angefangen hat. Dort angekommen erklimmen wir erneut die 155 Stufen und bestaunen die Schönheit des Schwarzwaldes. Nachdem Knut erneut Flugstunden genommen hat, wandern wir weiter gen Hohlohsee.

13:05h
Am Hohlohsee machen wir unsere Mittagspause und schlemmen uns an den Resten des perfekt kalkulierten Essens satt. Nach einem kurzen Nickerchen in der Sonne steigen wir die letzten Meter zum Auto hinab, dann geht es auch schon wieder Richtung Karlsruhe.

14:30h
Genau am gleichen Ort wie zwei Tage zuvor trennen sich unsere Wege. Während Silas und Elisa mit dem Auto zurück in die Heimat fahren, wartet auf Luca, Melisa und Lotte noch eine kurze oder auch längere Bahnfahrt. Wir alle sind glücklich über die schönen Tage voller Erinnerungen, von denen wir noch lange zehren können. Dann verabschieden wir uns herzlich voneinander und verschwinden im Bahnhof. Die nächste Fahrt kommt bestimmt!

ENDE KNUT, ALLES KNUT!

Ein Artikel von Lotte