5 Pfadis, 4 Tage, 3 Schwaben(/Steinheimerinnen), 2 Hannoveraner, 1 Steinmarder (*in, namens Hajke) und 9 Euro Ticket → in die Eifel...

Was sollte da noch schiefgehen?

Gar nichts, wie wir finden und starten motiviert in unseren Roverhajk!

 

Beginnen tut die Reise mit einer spannenden Schienen-Odyssee, die nach sieben Stunden ihr glückliches Ende in Jünkerath findet. Doch wie sich schon beim anschließenden Einkaufen zeigt, herrschen in unserer Gruppe leichte Verständigungsprobleme. Nicht unbedingt inhaltlicher, eher sprachlicher Natur, denn Teile unserer Gruppe sind des Schwäbischen nicht mächtig.

Damit ihr bei eurem nächsten interregionalen Hajk bestens vorbereitet seid, hier kurz ein kleines Lexikon:

 

S → Sch: Schehr einfach, überall wo man ein "s" benutzen möchte, benutzt man schtattdeschen ein "sch"

 

Gell: Ein Test, ob man noch zuhört, der an fast jeden Satz angehängt werden kann. Also eigentlich ganz einfach, gell?

 

S → Sch: Alscho man benutzt wohl doch nicht überall ein "sch", am Wortanfang macht man anscheinend keinsch...

 

Vesper: Eine Brotmahlzeit. Aber Achtung! Hier geht es nicht um das gemeinschaftliche Konsumieren von belegten Bäckerei-Produkten, sondern um die belegten Bäckerei-Produkte. Man kann sich also auch ein Vesper für die Bahnfahrt vorbeiten.

Die Vesper: Ein norddeutsches Kriegsverbrechen, denn "die" ist eindeutig der falsche Artikel!

Des Vesper: Der einzig richtige Artikel. Für Fortgeschrittene am besten "desch Veschper".

 

S → Sch: Also man benutzt wohl doch nicht überall ein "sch". Beim "st" bleibt es ein "s", allesch andere wäre ein Absturz.

 

Gscheid: ein alternatives Adjektiv für "gut" könnte man denken. Nein! Gscheid ist besser als nur gut.

 

Als → Wie: Anstelle von "als" benutzt man "wie". Das ist zwar grammatikalisch falsch, aber richtig gruselig wird es erst wenn man hört, dass es Leute gibt, die die Kombination "als wie" verwenden. Desch macht mehr Angscht als wie ein dunkler Keller!

 

Wo: Kein Ort, sondern eindeutig ein Relativpronomen. "Die Wand, wo du gestern gestrichen hast" steht bestimmt irgendwo (räumlich gesehen), darum geht es in diesem Satz aber gar nicht.

 

Ein Beispiel zum üben:

Des Vesper, wo du Hummus mit Erdnuschbutter kombiniert hast, war richtig eklig, gell? Nix gscheides!

 

 

Während unseres Hajks lernen die nordischen Pfadfinder also die sprachlichen Gegebenheiten des Südens kennen. Das Wandern entspannt die Seele, mit jedem Vesper steigt die Verständigungsrate und allgemein wird, vor allem angetrieben von zwei Hannoveranern, eine große Menge an Lebensmitteln erworben und schließlich auch verzehrt. Das Erlebnis des "Schlemmens" auf einem Hajk ist den Schwaben bis dato relativ unbekannt, ebenso wie Teile der hochdeutschen Grammatik. Die Hannoveraner widerum entdecken die Vorteile von ungekochten Snack-Maultaschen als Energieversorger → sehr zu empfehlen! Ischt was gscheides!

 

Trotz all dieser kulturellen Aneignungen stehen nun guter Stimmung, tiefgehenden Gesprächen, Gelächter, Schweiß und Lieder singen nichts im Wege. Das Wetter wird immer besser, der Rucksack immer leichter und die Notwendigkeit einer Dusche nimmt exponential zu. Den krönenden Abschluss bietet desch Lied "Drunt in da Greaner Au", von schwäbischen Profisch empfohlen, performt im tiefen Waldgebiet bei Gerolschtein mit einem erfrischenden Schluck desch wahrscheinlich beschten Wassers in ganz Deutschland.

 

Darauf erstmal ein Gerolsteiner!

Wasch will man mehr im Leben, gell?

Ein Artikel von Max und Luca