Foto: Andreas Schurian

Warme Sonnenstrahlen und heiße Diskussionen

BPS versammelt sich zum 58. Bundesthing auf der Burg Rieneck

Warm strahlt die Sonne an diesem Märzmorgen auf den Bergfried der Burg Rieneck. Im Tal lösen sich letzte Nebelschwaden auf und geben die Sicht auf die Sinn frei. Oben auf dem Turm lassen sich ein paar BPS-Pfadfinder die Sonne ins Gesicht scheinen oder lassen ihren Blick über das Tal schweifen. Vor ihnen liegt ein langer und anstrengender Tag, doch noch liegt Ruhe über der Burg.

Etwa 130 Pfadis der BPS sind an diesem Wochenende auf der Burg Rieneck zusammengekommen und bestreiten das 58. Bundesthing der Baptistischen Pfadfinderschaft. Bereits am Freitagabend waren die meisten von ihnen eingetroffen und nach dem Abendessen mit einem Lobpreis- und Gebetsabend in das Thing-Wochenende gestartet. Für die, die nach der teilweise recht langen Anreise aus allen Himmelsrichtungen noch nicht zu müde waren, ging es anschließend mit einer ausführlichen Singerunde im Gewölbekeller weiter.

Am Samstag dann wurde von morgens bis abends getagt und bei dem ein oder anderen Punkt ging es in den Diskussionen hoch her. Die Debatte um das Für und Wider des Genderns von Texten und diverse damit verknüpfte Fragen dominierten viele der Tagesordnungspunkte. Gleich zu Beginn des Things standen Wahlen an. Merle Kraft und Theresa Dierks als ihre Stellvertreterin werden die BPS künftig im Bundesvorstand des GJWs vertreten. Für die freie Stelle eines stellv. Bundesführers erhielt knapp keiner der beiden Kandidaten die erforderliche Mehrheit, so dass die Bundesführung auch im kommenden Jahr die anstehenden Aufgaben in Unterbesetzung bewältigen muss.

Foto: Andreas Schurian

Foto: Andreas Schurian

Foto: Timo Siegl

Ein weiterer wichtiger Punkt auf diesem BT war die Bestätigung der Einbindung der BPS ins GJW gemäß der neuen GJW-Grundordnung. Diese hatte eine Reihe von Änderungen der Bundesordnung zur Folge, soll sich in Zukunft aber vor allem ganz praktisch zeigen: Mit einer noch stärkeren Zusammenarbeit von BPS und den anderen Bereichen des GJW. Eine Möglichkeit wird dabei das MLI des GJW im September sein, bei dem auch die Pfadis einen Workshop anbieten werden und hoffentlich auch so reichlich vertreten sein werden. Und auch auf dem Bundesthing war Gelegenheit, sich näher zu kommen, waren doch mit Marten Becker und Udo Rehmann zwei Vertreter des GJW-Bundesvorstands bzw. der Bundesgeschäftsstelle als Gäste auf dem BT dabei.

Doch nicht nur auf dem Bundesthing wured hart gearbeitet, sondern auch schon in den Wochen und Monaten davor, und so stellten die verschiedenen Arbeitskreise der BPS den Stand ihrer Arbeit vor. Auch die BULA-Lagerleitung durfte nicht fehlen und brachte die BT-Teilnehmer auf den neuesten Stand in Sachen BULA, auf dem im Sommer einige hundert Pfadis aus allen Regionen der BPS zusammenkommen werden. Die Trainingskoordinatoren präsentierten derweil ihr neues Werbevideo für die Kurse der BPS.

Foto: Timo Siegl

Foto: Timo Siegl

Foto: Timo Siegl

Ein wenig Abwechslung in den Ablauf brachte am Samstag nicht nur der Workshopblock, sondern auch ein Feueralarm, der den Zeitplan etwas durcheinander wirbelte. So dauerte der „Arbeitsteil“ des Things dann doch deutlich länger als geplant, aber irgendwann war der Moment, auf den viele gewartet hatten, gekommen und die BT-Teilnehmer zogen in den Burghof ans Lagerfeuer um. In feierlicher Runde wurden mit Weilrod und Castrop-Rauxel zwei neue Siedlungen in die BPS aufgenommen. Die Siedlung Murnau stellte den staunenden Thing-Teilnehmern ihre Stammesaufgabe vor und darf fortan den Namen „Stamm Marmota“ tragen. Finn und Alena wurden aus ihrem Amt als Vertreter der BPS im GJW-Bundesvorstand verabschiedet. Anschließend wurde für die beiden neuen Amtsinhaberinnern sowie für die neuen Siedlungsführer gebetet. Mit improvisiertem Tschaj, Gesprächen am Lagerfeuer und einer weiteren ausgiebigen Singerunde ging der Abend in die Nacht über.

Foto: Andreas Schurian

Foto: Andreas Schurian

Foto: Andreas Schurian

Am Sonntag versammelten sich alle mehr oder weniger wach zum Frühstück und anschließend zum gemeinsamen Gottesdienst, den diesmal die Region Küste vorbereitet hatte. Derart körperlich und geistig gestärkt ging es in den letzten Sitzungsblock, in der unter anderem der Haushaltsplan für das nächste Jahr verabschiedet wurde und ein Arbeitskreis zur Weiterbearbeitung der Gender-Thematik eingesetzt wurde.

Nach diesen vollgepackten Thingtagen freute sich sicherlich so mancher auf die ruhige Heimfahrt und eine Nacht mit mehr Schlaf. Und trotzdem blickten die BT-Teilnehmer wohl auch etwas wehmütig auf das Wochenende zurück, als sie sich im großen Abschiedskreis versammelten, ist doch das Bundesthing immer eine einmalige Gelegenheit, die Pfadfinderfreunde aus anderen Stämmen und Regionen wiederzutreffen und neue kennenzulernen. Das Schöne in diesem Jahr: Wir müssen nicht bis zum BT 2020 warten – schon auf dem BULA im Sommer werden sich die meisten wieder begegnen, dann sogar in einer noch viel größeren Runde.

Foto: Andreas Schurian

Foto: Timo Siegl

Foto: Timo Siegl

Ein Artikel von Rike