Foto: Tobias Gehrig (Miraculix)

Von Wasserfällen und Feuersalamandern

Regionshaik der Region Süd-West

Am Wochenende vom 8. bis zum 10. September 2017 trafen sich Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder  und Altpfadfinder der Region Süd-West auf einer Wiese in Wittlingen bei Bad-Urach zum diesjährigen Regionshaik unter dem Thema "Ein Stück Schwäbische Alb!", der vom Stamm Roter Milan aus Reutlingen organisiert wurde. Aus dem Stamm Graf von Zinzendorf Pforzheim machten sich bimbam, Knusper, Lexi und Miraculix auf den Weg.

Am Abend der Anreise wurden erst mal die Schalfbehausungen für die Nacht aufgebaut. Wir aus Pforzheim durften den Luxus genießen, in der Jurte der Reutlinger mit zu übernachten. Danach gab es Fleisch vom Bauern um die Ecke und Würste zum Abendessen und der Abend fand am Lagerfeuer mit Lagerfeuerliedern seinen Ausklang. Nach einer erholsamen Nacht wurde am Lagerfeuer gefrühstückt und das Gepäck für den anstehenden Hajk gepackt. Auch dieses Jahr gab es wieder einige Hajkarten zur Auswahl. So gab es neben dem jedes Jahr beliebten Aussetzhajk auch einen Schlemmerhajk, eine Museumsbähnles-Hajk und freie Hajks mit Höhlen und Ruinen und Wasserfällen.

Foto: Tobias Gehrig (Miraculix)

Foto: Tobias Gehrig (Miraculix)

Foto: Tobias Gehrig (Miraculix)

Wir entschieden uns für den Wasserfallhajk, der theoretisch bis zu vier Wasserfälle umfasste und etwa 32 km lang wäre. Allerdings übersprangen wir den Seeburger Wasserfall, da ihn nicht mal die Reutlinger kannten und er auch nicht auf der ausgeteilten Wanderkarte verzeichnet war, so dass wir uns den Umweg ersparten, den wir dafür hätten gehen müssen. Wir machten uns also erst einmal auf und wanderten durch den Wald Richtung Seeburg am Speisecafe Schlössle vorbei und dann dem Verlauf der Erms Richtung Bad Urach folgend zum Sirchinger Wasserfall. Nachdem diese Strecke schön eben an einem Wasserwerk und Angelsee vorbei verlief, mussten wir, um den Wasserfall schließlich zu erreichen, mit vollem Gepäck einen steilen Serpentinentrampelpfad besteigen, auf dem wir bereits erste Feuersalamander entdeckten. Am Wasserfall angekommen, bot sich uns der Anblick eines kleinen runden Rückhaltebeckens, in das das Quellwasser mündete, um schlussendlich, in einem schmalen Kanal geführt, in die Tiefe als kleiner Wasserfall zu stürzen. Um nach dem Aufstieg wieder etwas Energie zu tanken, machten wir hier auch gleich noch Rast.

Frisch gestärkt führte unser Weg wieder bergabwärts, wo wir an einem vermutlich stillgelegten und zugeschütteten Flussbett wieder auf unsere ursprüngliche Route Richtung Bad Urach gelangten. Unser nächstes Ziel war nun der Uracher Wasserfall und führte uns an Georgenau vorbei zur Künkele Mühle und schließlich nach Bad Urach. Da die Zeit schon etwas fortgeschrittener war und wir noch zwei Wasserfälle vor uns hatten, schauten wir am Bahnhof nach den möglichen Busverbindungen, die uns evtl. am nächsten Tag den Rückweg etwas verkürzen könnten, um rechtzeitig zum Mittagessen wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Allerdings waren die Abfahrtzeiten für uns nicht praktikabel, so dass wir entschieden, den Gütersteiner Wasserfall auszulassen und nur noch zum Uracher Wasserfall zu gehen, in dessen Nähe wir uns einen Schlafplatz suchen würden.

Foto: Tobias Gehrig (Miraculix)

Foto: Tobias Gehrig (Miraculix)

Foto: Tobias Gehrig (Miraculix)

Gesagt, getan, führte unser Weg uns kurz darauf an der Jugendherberge Bad Urach vorbei, den Schlossberg hinauf an eine Kreuzung, wo wir unsere Schlafstelle fanden: Eine Schutzhütte mit Feuerstelle, die genug Platz für uns alle zum Schlafen bot. Nach einer kurzen Verschnaufpause gingen wir weiter zum Uracher Wasserfall. Je näher wir dem Wasserfall kamen, umso mehr Feuersalamander entdeckten wir auf unserem Weg, so dass wir manchmal aufpassen mussten, nicht aus Versehen auf einen zu treten. Am Wasserfall angekommen, stellten wir unser Gepäck ab und erkundeten den Wasserfall. Erst von oben, wo man eine schöne Aussicht ins Tal hatte, dann von unten, wo wir sogar unter den Wasserfall stehen konnten. Hier war der Anblick auch viel eindrucksvoller. Da sich langsam der Hunger meldete, gingen wir wieder zur Schützhütte zurück. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir noch viel mehr Feuersalamander als auf dem Weg zum Wasserfall, so dass wir anfingen diese zu zählen, während wir Feuerholz für das Abendessen sammelten. Schlussendlich sollten es bis zum Ende des Hajks etwa 72 Feuersalamander sein. An der Schützhütte angekommen, setzte dann auch langsam Regen ein, so dass wir in unseren Hobos vor der Hütte regengeschützt Feuer machen konnten, um Nudeln mit Tomatensauce zu kochen. Zum aufwärmen gab es dann noch eine heiße Tasse Trinkschokolade und etwas Knabberei, bis wir uns alle in unseren Schlafsäcken verkrochen.

Am morgen wurden die Hobos wieder angefeuert, um heißes Wasser für den Haferschleim zum Frühstück zu haben. Der Regen hatte auch mittlerweile aufgehört, so dass wir ausgeschlafen, frisch gestärkt und trockenen Fußes wieder den Heimweg durch Bad Urach an der Erms entlang antreten konnten. Allerdings wählten wir dieses Mal eine etwas andere Route, die uns durch die Wolfsschlucht nach Wittlingen führte. Pünktlich zum Mittagessen kamen wir wieder auf der Wiese an, von der wir am Tag zuvor gestartet sind. Nach dem Abschlusskreis ging es dann wieder mit dem Auto zurück nach Pforzheim.

Alles in allem war es wieder ein gelungener Regionshaik.

 

 

Ein Artikel von Tobias Gehrig (Miraculix)