Foto: Christoph Perkuhn

Unser Bestes! – oder: Wie ernst Mowgli das Wolfsgesetz nahm

Darum drehte sich das Wöla am diesjährigen Pfingstwochenende in Thannhausen am Jugendübernachtungshaus Hühnerhof. Über 40 wilde Wölflinge reisten aus der Region Süd-Ost an, um auf den Spuren Mowglis herauszufinden, was es mit dem Leitspruch „Unser Bestes“ und den Wolfsgesetzen auf sich hat.

Der Anreisetag verlief wie gewöhnlich turbulent und mit Gezeter zwecks Zimmerein- und Wölflings- Aufteilung. Doch final – ihr ahnt es schon –  waren doch alle mit einem Schlafplatz versorgt und schließlich durch Spaghetti mit Tomatensoße und Extra-Käse wieder frohen Mutes und bereit für den ersten Lagerfeuerabend. Mit neuen und witzigen Spielen und natürlich Cola-Krachern verbrachten wir die laue Abendrunde und lauschten gebannt einer tierischen Gute-Nacht-Geschichte.

Die Nacht war – nicht allzu überraschender Weise – für die einen länger und die anderen kürzer, aber dennoch recht erholsam, und so konnten wir frisch und entspannt den Workshoptag erleben. Es wurde gesägt, bemalt, gebaut und sogar genäht! Gelbe Punkte wurden erworben, Städte aus Streichhölzern zum Abfackeln gebastelt, T-Shirts und Geschirrtücher gestaltet, eine Seilbahn installiert, Buschtrommeln mit Elefantenpapier bespannt und, und, und… Auch kamen die Waldenser Biber zu Besuch. Am späten Nachmittag sollte nämlich die feierliche Aufnahme und Sterneverleihung im Wald stattfinden. Doch der Himmel wurde finsterer und finsterer. Das Rauschen des Windes wurde lauter und lauter, die bangen Blicke der Mitarbeiter stärker und stärker. Und dann begann es: Laut und heftig. Ein Gewitter wie man es selten erlebt hat. Zusammengekauert dicht an dicht drückten wir uns, eine Schar aus bibbernden Bibern, wilden Wölflingen und mutigen Mitarbeitern – insgesamt fast 80 an der Zahl – unter die klägliche Pergola am Lagerplatz. Zunächst war alles lustig und auch ein bisschen langweilig, doch dann ging ein Hagelspektakel der Superlative los! Die Lautstärke war ohrenbetäubend auf dem Wellblechdach! Um dem Getöse zu trotzen, stimmten wir kurzentschlossen das Lied/Gebrüll „Oh Alele“ an. Da wich der Hagel vor Angst, doch der Regen blieb und wir retteten uns in die Jurte, um dort die Aufnahmefeier abzuhalten. Die wurde durch dieses gemeinsame Erlebnis ein richtiges Highlight für Groß und Klein. Die Stimmung war andächtig, ernst und feierlich am Ratsfelsen, als sechs neue Wölflinge in unsere Meute aufgenommen wurden, ein neuer Biber und ein Pfadfinder sein Versprechen ablegten. Es wurde ein großartiger Lagerfeuerabend, kuschelig warm in der Jurte.

Balu ist verletzt! Mowgli entführt von den Affen! So startete das Große Spiel am Sonntag und ließ uns alle eintauchen in die Welt des Dschungels und Abenteuers. Kaa und Baghira mussten im Wald gefunden und zu Hilfe geholt werden, um gemeinsam einen Plan zu schmieden, Mowgli aus den Fängen der Affen zu entreißen. Doch um den wagemutigen Rettungsplan in die Tat umzusetzen, musste man sich gut vorbereiten, um schnell durch den Dschungel zur Affenstadt zu kommen. In den Rudeln wurden verschiedene Übungsstationen durchlaufen: Lianenschwingen, um Schluchten zu überwinden, Balancieren über Steine in Bachbetten, Zielübungen, um die Mauer der Stadt einzuwerfen, Bananenschnellessen, um den Affen ihre Vorräte klauen zu können und vieles mehr. Nach erfolgreichem Absolvieren der Stationen trommelten Kaa, Balu und Baghira zum Kampf, um den an einen Baum gefesselten Mowgli zu befreien. Die Meute stürmte den Wald, zauderte nur kurz unter dem Affengebrüll und stürzte sich auf die Affen. Mowgli war frei! Im Siegestaumel wurde Mowgli zurück zum Lagerplatz eskortiert und bedankte sich herzlich bei seinen Freunden für die Befreiungsaktion.

Mit freiem Spiel und Zeit zum Plaudern und Geschichten erzählen endete unser Wöla am Montagnachmittag. Nebst allem Spiel und Spaß haben wir viel gelernt: Was es mit dem Wolfsgesetz auf sich hat, wie es funktioniert, sein Bestes zu geben und was das für uns im Alltag bedeuten kann. Auch unser Vater im Himmel hat uns in Jesus sein Bestes gegeben, damit wir in seinem Frieden und Segen leben können. Dieser Segen hat uns das ganze Lager über begleitet, nicht nur in den täglichen Bibelarbeiten, sondern in jedem Spiel, Lied oder Workshop.

Ein Artikel von fux (Julia Exler)