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Lachen, lernen, Lieder singen

5. BPS-Trainingswochenende in Norderstedt

Lachen

Das fünfte Trainingswochenende der BPS, das in diesem Jahr in der Gemeinde und auf dem Gelände der Norderstedter Falken stattfand, begann für die Vorhut im wahrsten Sinne des Wortes: beschissen (siehe Bild). Es konnte also nur noch besser werden! Und tatsächlich ging es nach einer halbstündigen Reinigungsprozedur und dem Eintreffen dreier weiterer Pfadis steil bergauf – zumindest, wenn man unsere Einschätzung teilt, dass bei Pizza Calzone Optik und Effizienz nebensächlich sind. 

 

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Unsere höchst jämmerlichen und mühsam gebackenen Teigklumpen mit noch teilweise vorhandener Füllung stärkten die Gemeinschaft („Ich würde dir ja gerne helfen, aber ich muss erst noch ein Foto machen“) und forderten unsere Kreativität heraus („Halt den Teller drunter, ich drücke einfach alles durch den Rost durch!“). In der richtigen Gesellschaft kann Scheitern so schön und vor allem so unfassbar lustig sein, dass das Bauchmuskeltraining gratis ist.

Auch, dass erst die Hälfte der Gruppe anwesend war, störte uns nicht weiter, war doch zumindest die Freitagabend-Nachhut in unseren Geschichten mitten unter uns, auch wenn bis zum Schluss unklar blieb, wo in der Umgebung von Moskau Olivenhaine wachsen, wo die Sauna im Zug herkam und warum in dieser drei Großmütter mit Holznadeln strickten. Und irgendwann (sehr spät) tauchten die zwei dann ja tatsächlich noch an unserem Feuer auf und bekamen sogar die ansehnlichsten Calzones des Abends.

Lernen

Spaß gehabt hatten wir ja nun schon, da durfte auch das Inhaltliche am Samstagvormittag nicht mehr fehlen. Uns allen ist klar, wofür wir Trainings brauchen: Um Neues zu lernen, weil keiner alles kann. Manche zum Beispiel können im Schlaf keinen Wecker hören, auch wenn er 35 Minuten lang direkt neben ihrem Ohr klingelt. Sofern der Hörapparat gut funktioniert, kann man das lernen, erste Erfolge stellen sich häufig schon innerhalb von 24 Stunden ein.

Andere müssen ernüchtert feststellen, dass sie nur über einen sehr eingeschränkten Wortschatz verfügen, und sind bass erstaunt, wenn ihnen andere ganz hemdsärmelig neue Wörter beibringen.

Nebenbei beschäftigten wir uns mit dem Thema Brauchtum in der BPS, tauschten uns über unser Verständnis davon, unsere Träume, die Rolle von Trainings und unsere Lieblingszutaten im Tschaj aus („Tschaj ist mir ehrlich egal“). Auch wurden erste Überlegungen für ein Handbuch für QuerX-Trainerinnen und -Trainer angestellt und über weitere hilfreiche Materialien für die Begleitung von Neugründungen nachgedacht.

Lieder singen

Nachdem am frühen Samstagnachmittag unsere Gruppe dann auch endlich mal vollständig war, brachen wir auf, schritten fürbass und zogen in den Norderstedter Stadtpark, wo in diesem Jahr auf der und um die Waldbühne herum der Grund für unseren Aufenthalt im hohen Norden stattfand: Der HaSiWe, auch bekannt als Hamburger Singewettstreit.

Während wir entspannt in der Sonne brutzelten, traten vorne auf der Bühne Sippen, Stämme, Singekreise und anderes singendes Volk auf und versuchte, die Jury von ihrer Qualität zu überzeugen und gleichzeitig das schwitzende bündische Publikum zu unterhalten. In den Pausen lockte der Markt mit allem, was das Pfadfinderherz höherschlagen lässt (nein, nicht nur Essen ;-)

Unsere Highlights waren aber eindeutig die Mitsingteile, die uns nicht nur altbekannte und geliebte Lieder bescherten, sondern auch die ein oder andere neue Melodei und die spätestens bei der „Nacht in Portugal“ etwa 98% der Anwesenden aus der sommerlichen Lethargie entrissen und vor der Bühne im Tumult zum Tanzen brachte.

Den anschließenden Abend verbrachten wir mit Autosimulationen per pedes im Kreisverkehr („Ihr lauft falsch herum!“), dem nächtlichen Verspeisen von formschöner Pizza, dem Singen der neu gelernten Lieder (die sicherlich auch Einzug ins Brauchtum der BPS halten werden) und wichtigen Diskussionen über die Frage, ob es besonders schmerzhaft ist, von einem Tubisten intubiert zu werden. Irgendwann legten wir uns dann aber doch noch schlafen, schließlich wollten wir am nächsten Morgen im Gottesdienst wieder frisch und munter sein…

Fazit

Wir haben gelacht, gelernt und Lieder gesungen und am Ende waren alle müde und glücklich – ganz so, wie es schon seit Anbeginn der Trainingstreffen Brauch ist.