In der Welt des Al Capone
Regionslager der Region Küste, 10.05.-13.05.2018, Radbruch
Am Donnerstag den 10.05. traten 100 Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Region Küste eine Zeitreise in das Chicago der 30er Jahre an. Sie reisten in den Ortsteil Radbruch, in dem ein gewisser Al Capone mit seiner rechten Hand Jack, der immer auf der linken Seite stand, und Pfarrer Braun, der Pfarrer der Chicagoer Jurten-Kirche, wohnten. Durch die Zeitreise so vieler Küstler, wurde das Raum-Zeitkontinuum so stark in Unordnung gebracht, dass ein einstündiges Unwetter mit Starkregen und Hagel die Folge war.
Alle nach diesem Unwetter Obdachlosen fanden Unterschlupf im Casino von Mr. Capone, der es freundlicherweise zur Verfügung stellte. Ein netter Mensch......wobei der Polizei-Oberinspektor, der Mr. Capone beschuldigte, einen Geldtransporter ausgeraubt zu haben, und Pfarrer Braun da ganz anderer Ansicht waren. Diese, seine Ansicht vertrat Pfarrer Braun vehement gegenüber Steve Miller, der nach längerer Zeit nach Chicago zurückgekehrt war und jetzt als Buchhalter in Al Capones Waschsalons tätig war. Das war zwar legal, aber Pfarrer Braun warnte: „Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich.“
Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass der Oberinspektor und Pfarrer Braun wohl Recht hatten. Bis auf die Rover-Police hatte Al Capone alle Einwohner des Stadtteils Radbruch für seine Machenschaften gewonnen. Zuerst überredete er sie, für ihn Jetons/Chips zu schmuggeln. Als Belohnung durften sie, wenn sie erfolgreich waren, kostenlos in seinem Spielcasino spielen und trinken.
Aber damit hatte er sie nur geködert, denn er brauchte sie, um Geld zu waschen (der Ausdruck „Geldwäsche“ geht tatsächlich auf Al Capone zurück. Er kaufte mir illegalem, schmutzigem Geld Waschsalons, dadurch wurde das Geld legalisiert und sauber, also durch die Waschsalons "gewaschen“). Mit dem Geld aus dem Überfall mussten Zutaten zum Schnapsbrennen besorgt werden, der Schnaps gebrannt, verkauft und schließlich das Geld aus den Verkäufen durch den Erwerb neuer Waschsalons legalisiert werden. Natürlich alles unter den Augen der Polizei und ohne sich erwischen zu lassen.
Am Nachmittag gab es dann Neues von Steve Miller. Er wurde Buchhalter für den „Getränkehandel“, er gab der Versuchung und den Verführungskünsten von Al Capone nach. Er war damit direkt Mr. Capone unterstellt und damit auch direkt an seinen kriminellen Machenschaften beteiligt. Darüber unterhielten sich auch Pfarrer Braun und der Oberinspektor. Es sah nicht gut aus für Steve: “ Er hängt jetzt mit drin.“
Über das Thema Versuchung und wie der Teufel uns verführt, dachten wir in Kleingruppen danach etwas intensiver nach.
Am Abend kam die Nachricht, dass Spezialkräfte die Chicagoer Polizei unterstützen sollten. Al Capone wurde das Pflaster zu heiß. Bis er auch die Spezialkräfte auf seiner Gehaltliste hatte, sollten alle in die Notverstecke. Doch die Polizei erfuhr davon und es begann bei Nacht eine Jagd in die Notverstecke und auf die Gangster.
Am nächsten Morgen beim Frühstück dann die Sensation: In der Nacht hatten Spezialeinheiten der Polizei fast die gesamte Bande von Al Capone verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Mr. Capone war auf der Flucht und es war eher „eine Frage der Zeit, wann wir ihn einlochen. Ich rede hier nicht von Wochen oder Tagen sondern eher von Stunden.“
Diese freudige Nachricht nötigte Pfarrer Braun, einen Dankgottesdienst am Vormittag abzuhalten. Gerade begonnen, wurde dieser unterbrochen. Steve Miller hatte mit Al Capone gebrochen und kam um davor zu warnen, dass Al Capone dabei war die Befreiung der Gefangenen zu organisieren. Es begann ein Wettlauf zwischen den Gangstern, die Leitern, Dynamit und Zeppeline auf dem Schwarzmarkt besorgten und dann Gefangene befreiten, und der Gefängnisverwaltung, die Steine und Wassergrabenteile beschlagnahmte, um das Gefängnis ausbruchssicherer zu machen.
Kurz vor Mittag bekam der Gefängnisdirektor endlich die angeforderte Unterstützung der Luftwaffe. Drei Doppeldecker kreisten über dem Gefängnis und machten damit jeden Versuch einer Befreiung unmöglich. Die dadurch frei gewordenen Polizisten konnten Mr. Capone, dessen Versteck von den Schwarzmarkthändlern verraten worden war, verhaften.
In Ketten gelegt und mit einer Eisenkugel gesichert wurde er zum See geführt, in dem er dann landete. Nachdem Al aus dem See gefischt war, konnte auch die sensationslüsterne Menge sich, wie auch schon die Tage zuvor, im See abkühlen.
Der unterbrochene Gottesdienst wurde fortgesetzt und dann gab es ein großes Büffet, zu dem jeder Stamm und jede Siedlung etwas beitrug. Nach dem Essen schmissen wir die Feuerschalen an und saßen noch lange bei Liedern und Gesprächen zusammen...Ende offen.
Und dann war das ReLa schon wieder vorbei. Am Sonntag noch Zelte abbauen, den Platz aufräumen und nach Reisesegen und Verabschiedung die Zeitreise zurück in die Heimatorte, diesmal ohne das Raum-Zeitkontinuum groß in Unordnung zu bringen.
Ein Artikel von Ratschi