Foto: Siedlung Weilrod

Eine Jurte als Klassenzimmer

Weilroder Pfadfinder bei der Projektwoche der Grundschule im Weiltal

Nach 2017 durften wir Pfadfinder der Siedlung Weilrod  in diesem Jahr zum zweiten Mal an der Projektwoche der Grundschule im Weiltal in Weilrod teilnehmen. 

Tatkräftig unterstützt durch die Turmfalken aus Neu-Anspach konnten wir in der Nähe der Schule eine Jurte aufbauen, die uns für die Dauer der Projektwoche als Klassenraum diente. Nachdem am Montagabend die Jurte fertig aufgebaut und eingerichtet war, konnte es am Dienstag, den 02. April endlich losgehen.

19 Kinder warteten bereits darauf, mit uns (Sonia, André und Günter) die Welt der Pfadfinder zu entdecken. Nach einem Lied, dem Wölflingsgruß und einem Kennenlernspiel erfuhren die Kinder einiges über die Entstehungsgeschichte der Pfadfinderbewegung, bevor das nächste Spiel auf sie wartete. Als indianische Kundschafter musste nun ein Teil der Gruppe einen sicheren Weg durch feindliches Gebiet finden und diesen dann mittels Waldläuferzeichen der nachfolgenden Gruppe mitteilen. Diese mussten ihrerseits den geheimen Zeichen folgen, um die Kundschafter wiederzufinden. Nachdem beide Gruppen wieder zusammen waren, endete der erste Tag der Projektwoche nach einem Picknick mit einer Runde “Stöcke durchtreten“.

Am Mittwoch standen dann die Gesetze unserer Pfadfinderschaft im Mittelpunkt. Einige davon konnten sofort praktisch umgesetzt werden. Dem Ausspruch BiPis folgend, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als wir sie vorgefunden haben, sammelten wir zusammen mit den Kindern rund um das Schulgelände Müll auf. Nach diesem Einsatz wollten wir uns mit selbst gebackenen Waffeln belohnen. Der einsetzende Regen trieb uns aber erstmal schnell in die Jurte zurück. Die Kinder staunten nicht schlecht, als wir kurzerhand das Lagerfeuer mit in die Jurte trugen. Während draußen der Regen gegen die Zeltwand trommelte, ließen wir uns die über dem Lagerfeuer gebackenen Waffeln schmecken.

Am nächsten Tag ging es dann mit Axt und Säge in den Wald. Der Förster hatte uns erlaubt, zwei kleine Fichten zu fällen und diese als Kothenstangen zu nutzen. Außerdem durfte jedes Kind sich einen Stock für Stockbrot aussuchen. Lara und Daniel, die für diesen Tag von ihrer Schule beurlaubt waren, erklärten den Kindern die Schnitz- und Taschenmesserregeln aus unserem Sternebuch und so hatte dann jedes Kind am Ende dieses Projekt-Tages einen selbstgeschnitzten Stockbrot-Stock.

Am Freitag besuchte uns Edine, die Geschichten aus dem Leben Baden-Powells erzählte. Danach bastelten wir zur Einstimmung auf Ostern ganz besondere Ostereier. Leere Eierschalen gefüllt mit Erde und Kresse-Samen sollen an das Wunder von Ostern erinnern. Dann war es endlich soweit, die Kothe sollte aufgebaut werden.

Schnell waren die Zeltbahnen zusammengeschnürt und mit vereinten Kräften die Stangen aufgestellt, voller Stolz saßen dann 19 Kinder in ihrer selbst aufgebauten Kothe. Dies wurde dann mit Stockbrot und Würstchen am Lagerfeuer gefeiert.

Zum Abschluss der Projektwoche am Samstag veranstaltete die Schule ein Fest, bei dem sich alle Projekte präsentieren konnten. Unsere Jungpfadfinder hatten im Vorfeld in ihrer Sippenstunde eifrig Stöcke geschnitten und vorbereitet und so konnten wir an diesem Tag dann alle Interessierten zu Stockbrot am Lagerfeuer einladen. Damit ging dann für uns eine sehr schöne Zeit mit den Grundschülern zu Ende und wir nehmen für uns viele positive Rückmeldungen von Eltern und Lehrern sowie die große Begeisterung der Kinder für die Pfadfinderei mit.

Ein großes Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben.

Ein Artikel von Günter Hafeneger