Foto: Ralf Adloff

Auf dem Weg zum Frieden

Aussendung des Friedenslichts 2017

Jedes Jahr zum 3. Advent wird das Friedenslicht von Bethlehem in der Geburtsgrotte von einem jungen Kind entzündet, mit dem Flugzeug nach Wien geflogen und von dort aus in die Welt gesendet. Das Friedenslicht ist ein Symbol dafür, sich an den Frieden zu erinnern und sich in Freundschaft zu begegnen, denn Frieden ist nicht selbstverständlich.

Von Wien aus wird das Licht in Europa und in der ganzen Welt verteilt und weitergereicht. Diese Aufgabe übernehmen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Die Aktion Friedenslicht 2017 stand unter dem Leitspruch: „Auf dem Weg zum Frieden.“

Dieses Jahr waren wieder vier Pfadfinderinnen und Pfadfinder der BPS mit dabei: Petra, frosch, Ven und Micha. Wir waren als Gäste, eingeladen vom VCP, Teil der deutschen Delegation. Die deutsche Delegation besteht aus dem Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände. Am Freitag ging es pünktlich um 12:02 Uhr mit der geistlichen Einleitung von frosch los und dann mit einer Begrüßung des Organisationteams weiter.

Foto: Ralf Adloff

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Nach dem obligatorischen Gruppenbild konnte man alte Bekannte wieder treffen, sich austauschen oder neue Unbekannte kennenlernen und Kontakte knüpfen. Zum Austausch sollte es aber noch genug Zeit geben, sodass wir in die Wiener Innenstadt aufbrachen, um an einer Stadtführung teilzunehmen. Nachdem wir Wien und seine Geschichte ein wenig näher kennengelernt hatten und über einige Weihnachtsmärkte geschlendert waren, besuchten wir den Weihnachtsmarktstand der Österreichischen Pfadfinder. Es gab heißen Punsch und Waffeln. Hier fand der Freitagabend einen schönen Ausklang.

Der Samstagmorgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück und mit dem alljährlichen Besuch des Pfadfindermuseums in Wien, denn das Museum wird von Wiener Pfadfindern geleitet und stellt jedes Jahr ein neues, anderes Thema aus. Dieses Jahr handelte die Ausstellung von der Lagerpost und Pfadfinderhüten. Ein sehr interessantes Thema. Aber auch sonst ist das Museum ein guter Insidertipp, so besitzt es doch mehr als 1800 unterschiedliche Pfadfinderhalstücher, von denen bei 1200 die Herkunft und Zugehörigkeit bekannt ist.

Nach dem Museumsbesuch ging es sogleich zu der Kirche, in dem der Aussendungsgottesdienst stattfinden sollte. Mit mehr als 1000 Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus 24 Nationen weltweit wurde der Gottesdienst gefeiert. Unter anderem war auch die USA vertreten. Der Gottesdienst wurde vom ORF und von der katholischen Kirche organisiert.

Foto: Ralf Adloff

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Zu Beginn liefen die Delegationen der einzelnen Nationen mit ihren Fahnen in die Kirche ein, angeführt von dem Jungen, der das Friedenslicht aus Bethlehem brachte. Zuerst begrüßten uns die österreichischen Pfadfinder, gefolgt vom ORF, der Kirche, und ganz besonders begrüßt wurden wir vom Vizepräsidenten des Weltpfadfinderbundes in drei Sprachen.

Dann folgte eine Ansprache der österreichischen Pfadfinder mit dem Thema, wie und wo wir Frieden finden können in unseren politischen, religiösen und sozialen Beziehungen. Frieden beginnt im Kleinen. Darin, wie wir uns gegenseitig begegnen. Jeder kann sich entscheiden, wie er dem anderen begegnet, ob mit Respekt, Akzeptanz, Verständnis und Wertschätzung oder mit Missgunst und Intoleranz. Jeder trifft die Entscheidung für den Frieden selbst. Danach folgte die Predigt, in dem der Priester darauf einging, dass wir aus eigener Kraft Frieden nicht erreichen können, sondern nur Gott uns den echten Frieden schenken kann.

Foto: Ralf Adloff

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Schließlich wurde das Friedenslicht an die einzelnen Nationen weitergegeben und die Fürbitten ausgesprochen. Musikalisch wurde der Gottesdienst von einer Band des ORFs begleitet, die allerdings keine christlichen Lieder spielte.

Nach dem Gottesdienst blieb noch Zeit zum Fotos machen, Halstücher tauschen oder zum dortigem Verweilen bei heißem Tee. Anschließend fand der sogenannte internationale Abend statt, für den die deutsche Delegation ein großes Restaurant mietete, zu dem auch die Niederländischen Pfadfinder kamen. Zum Klassiker „Wiener Schnitzel“ konnte man sich in gemütlicher Runde austauschen. Der internationale Abend war auch gleichzeitig die Abschlussveranstaltung, denn viele der Pfadfinderinnen und Pfadfinder machten sich noch in der Nacht zum Sonntag auf den Weg, um das Friedenslicht in ihre Heimat zu bringen, damit das Licht zum 3. Advent in den Gottesdiensten weitergegeben werden konnte. Wir als BPS blieben größtenteils noch bis Sonntag.

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In den nächsten Tagen folgte dann das Weitergeben und -reichen des Friedenslicht und der damit verbundenen Botschaft an Kirchen und Schulen in unserer Umgebung, an unsere Pfadfinderfreunde, an Nachbarn und Verwandte oder auch auf dem Weihnachtsmarkt.

Abschließend können wir sagen, es war ein sehr schönes Wochenende in Wien mit vielen neuen Erfahrungen, neuen Kontakten, auch zu Pfadfindern aus anderen Ländern und eine Reise zur Unterstützung unserer Herzensangelegenheit: dem Friedenslicht.

Ein Artikel von Micha (Jan Michael Kuhls)