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5. Bundeslager der BPS 2001

"Ich durchschaue dich! Mein Königreich willst du haben - aber das wird dir nicht gelingen!" - Nur mit knapper Not entgeht

David dem Schwert des rasenden Königs Saul. Kaum zu glauben, dass sich die spannende Szene erst im Jahr 2001 zugetragen hat, aber auf dem 5. Bundeslager der Baptistischen Pfadfinderschaft (BPS) bei Marktheidenfeld am Main konnten ca. 320 Pfadis beim "großen Spiel" biblische Geschichte live erleben. Gekleidet in mehr oder weniger historische Gewänder gab es Schlachten zu schlagen und gefährliche Aufgaben zu meistern. Aber auch die Kreativität kam nicht zu kurz: so musste zum Beispiel kunstvoll eine Stadt gebaut werden, in der sich dann ein regelrechtes Markttreiben entwickelte. Durch Tauschgeschäfte und schlaue Einkäufe konnte man dort Reichtümer anhäufen, aber auch ebenso schnell wieder verlieren. Mitten in der Nacht tönte es dann auf einmal: "Feuer"! Und tatsächlich - ruchlose Amalekiter (oder waren es jetzt die Philister?) hatten die Stadt geplündert und gebrandschatzt und mussten im dunklen Wald besiegt werden...

Man sieht es schon: viel Zeit für Langeweile gab es nicht auf diesem Lager zum Thema "Unter Acht und Bann". Die Pfadfinder beschäftigten sich 10 Tage lang mit der Geschichte von David und Saul; von dem Sieg über Goliath über Sauls Mordpläne bis hin zu dessen Ende und Davids Königreich. Positiver Lerneffekt: Gott braucht nicht nur "die Großen". Und wie bei Pfadfindern üblich, wurde das alles nicht etwa in Vorträge gepackt, sondern ganz praktisch nacherlebt.

So wurden die "12 Stämme Israels" auch für zwei Tage auf einen "Hajk" geschickt. Das ist bei den Pfadfindern eine Art Wander-Rallye, in deren Verlauf es verschiedene Aufgaben über Land und Leute zu lösen gilt. Besonders spannend: den Übernachtungsort muss sich die Gruppe selbst suchen - ob man dann beim Bauern in Heu oder im Wald landet, hängt auch vom eigenen Verhandlungsgeschick ab... Eine Hajkgruppe fand ein lauschiges Plätzchen mit Blick auf den Main. Dieser wiederum wurde einer anderen Gruppe zum Verhängnis, die beim Versuch, den Fluss per Kanu zu überqueren, ein unfreiwilliges Bad nehmen musste. À propos Bad: zahlreiche Gruppen trafen sich am Abend zufällig wieder, weil es ihn der Gegend offensichtlich nur ein Freibad gibt... Zurück im Lager mussten die Pfadis auch noch einen Schlachtruf zum Besten geben, den sie unterwegs dichten mussten. Besonders originell war dabei der Kehrvers des israelitischen Stammes "Ephraim": "Ephraim - wir kämpfen gut, Ephraim - wir kämpfen besser! Mit Gottes Hilfe siegen wir, auch mit Mistgabel und Küchenmesser!"

Vielleicht kam bei diesem Reim ja der gemeinsame Küchendienst in Erinnerung, denn bei den Pfadfindern legt man da selber kräftig Hand an und ist für das Gelingen der Mahlzeiten mit verantwortlich.

Am letzten Lagerabend wurde es dann nochmal sehr spannend. Nach diversen Spielen und allerlei Kurzweil wurden die Sieger der verschiedenen Wettbewerbe gekürt. Für die Hajk-Gewinner war sogar ein Pokal zu ergattern, aber wer würde ihn bekommen? Elend lang dauerte es, bis es endlich hieß: "and the winner is... - Ephraim!" Jubel bei den Siegern, die Mühen und Strapazen hatten sich gelohnt.

Fazit: schon wieder ein Bundeslager, wie es vorher noch nie dagewesen war! Der Bund ist noch fester zusammengeschweißt worden - und die Planer des nächsten Bundeslager werden es schwer haben, sich daran zu messen...