Foto: Jonas Puschmann

Tief im Tal auf dem AkelaX

Ein Bericht von der 2. Hälfte der Bundeskurswoche

Mancherorts hört man, das Brexbachtal sei eines der schönsten Seitentäler des Rheins.
Zufrieden, mit vielen Erfahrungen, tollen Begegnungen und jeder Menge neuer Ideen geht es für die acht angehenden Akelas und beiden Trainer aus eben diesem Brexbachtal zurück Richtung Heimat. Eine ereignisreiche Woche liegt hinter allen Teilnehmern, die sich auch durch das unbeständige Wetter die gute Laune nicht haben verderben lassen.

Vom Quellgebiet in der Ransbacher Mulde bis zur Mündung im Schlosspark Sayn passiert der Brexbach steile und dicht bewaldete Hänge. Das Brexbachtal wird von keiner Straße durchzogen, nur eine Bahntrasse durchquert das Tal. Früh am Morgen hört man nichts als das Prasseln der Regentropfen auf die Blätter und Kothenplanen, bevor sie stumm im Erdboden verschwinden. Durch den fehlenden Handyempfang im Tal kann man sich ganz auf die Natur und die Menschen, mit denen man vor Ort ist, konzentrieren. Es gibt wenig, was einen davon ablenken könnte.

Am Montagnachmittag waren schon einige AkelaX-Teilnehmer angereist und genossen bei Spielen, Geschichten und Tschai den gemeinsamen Lagerfeuerabend mit einigen angehenden SifüX-Teilnehmern sowie den QuerX- und KorX-Teilnehmern, die ihren Kurs bereits bestritten haben.

Am Dienstagmorgen waren wir dann komplett und der Kurs konnte durchstarten. 
Wenn man auf den Kurs und die Entwicklung unserer Gruppe zurückschaut, so durchlebten wir – wie in der Einheit „Gruppenpädagogik“ gelernt – einige der fünf Gruppenphasen. Am ersten Tag stand der „Wölfling“ im Mittelpunkt unserer Thematik, doch bevor wir uns mit den Zielen der Wölflingsarbeit, mit der Entwicklungspsychologie und der Vorbereitung von Andachten beschäftigten, lernten wir uns selbst ein wenig kennen. Einige Aufwärmspiele sorgten in der sogenannten Phase des „Forming“ für das erste Kennenlernen untereinander.

Mit Tatendrang und Enthusiasmus schlüpften wir am nächsten Tag selbst in die Rolle des Wölflings innerhalb der eigenen Meute. In der vorbereiteten Meutenstunde stand „learning bei playing“ im Mittelpunkt. Das Dschungelbuch mit seinen Geschichten, Liedern und Charakteren regte unsere Fantasie an, garantierte sehr viel Spaß und lieferte jede Menge Energie. Die praktisch erlebte Meutenstunde reflektierend lernten wir einiges, worauf es beim Umgang mit den Kindern ankommt, z.B. welche Rolle jedes einzelne Kind bewusst oder unbewusst einnimmt und wie man es so fördern und ermutigen kann. Vertiefend und um die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, setzten wir uns mit der Spielpädagogik und der Organisation im Allgemeinen auseinander. Jeder Abend fand einen Ausklang am Lagerfeuer, wo wir selber Spiele ausprobierten und tiefer in die Geschichten im indischen Dschungel eintauchten.

Der Donnerstag war geprägt von der anderen Seite der Medaille. Es ging um die Anforderungen und die Spielpädagogik aus Sicht des Akelas. Hierzu gehören nicht nur rechtliche Aspekte, wie die mit der Aufgabe verbundene Verantwortung, sondern auch die Nachwuchsmitarbeiterführung, worüber sich sehr gute Gespräche in einer vertrauten Atmosphäre entwickelten.

Die „Stormingphase“ überspringend bereiteten wir in Teams unsere eigene Meutenstunde vor und konnten das theoretisch erlernte Wissen der letzten Tage voll und ganz in unserer Kreativität zur Entfaltung bringen. Drei wunderbar strukturierte, mit einem roten Faden durchzogene und spielerisch geprägte Gruppenstunden waren das Ergebnis einer aufregenden und lehrreichen Woche. 
Mit der Zusammenarbeit innerhalb der Gruppenstunde und der ehrlichen, sehr konstruktiven Reflexion der Stundenentwürfe waren wir voll und ganz in der Phase des „Performing“ angelangt. Wir sind als Gruppe zusammengewachsen und jeder hat seinen ganz besonderen Platz darin gefunden. 
Und damit war es an der Zeit, Ausschau zu halten. Aus der Vision für „meine Meute“, wuchsen am letzten Lagerfeuerabend große Ideen, Ziele und Wünsche. Mit dem Kurs sind wir ihnen alle sicherlich ein großes Stück nähergekommen und in unserer Arbeit bestärkt worden.

Wundervoll abgeschlossen wurde diese Woche mit einem selbstgestaltenden Gottesdienst, der für sich selbst sprach. Dankbar für die vielen schönen Erlebnisse sind wir für unsere Trainer nochmals musikalisch kreativ geworden, insbesondere für eine, die sich sehr viel Mühe in allen Vorbereitungen gegeben hat und in ihrer Rolle einfach alle mitgerissen und begeistert hat!

In diesem Sinne:

Tief im Tal auf dem AkelaX
da hatten, da hatten wir sehr viel Spaß.
Tief im Tal bei den Buxjamern
war die Mena, die Mena auch dabei.

Heho katawumbaho, fangt das Wissen,
das Wissen, das Wissen ein.
Heho katawumbaho, denn wir wollen, 
wir wollen Akela sein.
Danke danke danke danke danke danke
danke danke danke danke danke danke 
ME NA!

Keine Nacht ist die Mena still, 
weil sie immer, immer reden will!
Keine Nacht ist die Mena stumm, 
und die Andern, die Andern, die schnarchen rum.
Heho…

Geschichten erzählen das war ganz toll,
denn die Mena, die Mena, die kann das voll. 
Danke für die gute Zeit, wir sind, 
wir sind jetzt für den Einsatz bereit.
Heho…

Bild 1: Der Platz von oben; Bild 2: Bei der Einheit "Erste Hilfe für Kinder"; Bild 3: Teilnehmer, Trainer und TraXler von SifüX und AkelaX

Ein Artikel von Jessica Grove