Foto: B. Karch

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Erlebnisbericht vom SifüX 2015 in Lüdersburg

Wer die Pfadfinder kennt, der weiß, dass uns das Herbstwetter nicht davon abhält, auf Fahrt zu gehen.  Also sind Alex, Ella und ich trotz des herbstlichen Wetters zum Sifüx gefahren. Wir drei sind aktive Mitarbeiter im Stamm „Die Hannoveraner“ und betreuen Kinder und Jugendliche zwischen  8 und 13 Jahren.

Aber Stop, Sifüx, was bedeutet das eigentlich?! Ich löse mal auf: Sippenführerkurs. Und was ist ein Sippenführer? Also von vorn: Bei den Pfadfindern sind die Stämme (Ortgruppen) in einzelne Sippen (Kleingruppen) gegliedert. Die Kinder in den Sippen sind zwischen 10 und 16 Jahren alt und werden von ihrem Sippenführer angeleitet. Das heißt der Sippenführer hat eine wichtige Aufgabe: Er begleitet seine Sipplinge beim Erwachsenwerden und gibt ihnen viele wichtige Dinge mit auf den Weg.  Aber wie macht man das eigentlich? Da kommt der Sifüx ins Spiel.

Vom 17.-21.10. waren wir mit einer Gruppe von 16 Leuten zwischen 14 und 50 Jahren unterwegs. Auf einem alten Bauernhof in Lüdersburg in der Nähe von Lüneburg bauten wir unsere Zelte auf.

Aufgeteilt in zwei Sippen (die Schlauereulen und die Feuerameisen) übernahm jede Sippe tageweise die Leitung. Die Tage füllten sich mit Themen wie: Bau eines Biwaks (Notunterkunft), das Vorbereiten einer Andacht, Entwicklungspsychologie, rechtliche Fragen oder das Thema sichere Gemeinde. Auch Grundlagen wie die Struktur der BPS oder der Grundsatz „Look at the boy“ wurden dargelegt und besprochen. Ein Highlight war das eigenständige Vorbereiten einer Sippenstunde. Für viele war dies das erste Mal. Eine Sippenstunde bleibt besonders in Erinnerung, weil ein paar von uns Verletzte spielen durften und andere Erste Hilfe leisten mussten. Ich lag bewusstlos neben einem Auto und durfte nicht lachen (was mir unglaublich schwer viel). Ein Anderer wurde mit einem gespielt gebrochenen Bein auf dem Rasen fallen gelassen. Da war wohl noch ein wenig Übung notwendig. Eine Andere saß „bewusstlos“ im Auto  auf dem Fahrersitz und musste geborgen werden.

Ein weiteres Highlight war der Orientierungslauf: Beide Sippen wurden an unterschiedlichen, ihnen unbekannten Stellen ausgesetzt. Eine weitere Schwierigkeit war, dass eine Sippe das Kartenstück mit dem Weg der anderen Sippe bekommen hat. Die eine Sippe musste also per Handy der anderen den Weg beschreiben. Nach anfänglicher Skepsis haben wir gut den Weg zurück zum Treffpunkt gefunden.

Ein Sifüx ist echt eine Erfahrung wert. Es gibt viel Input, was Technik und Informationen angeht. Man lernt, den Lageralltag zu organisieren (Zeitmanagement) sowie als Gruppe zusammenzuwachsen und Stärken und Schwächen herauszufinden und zu nutzen.

Ich bin froh und dankbar für diese Erfahrung, vielen Dank dafür!

Gut Pfad

Ein Artikel von Friedi