Foto: Micha (Jan Michael Kuhls)

#StafüX: Auf dem Weg zum perfekten Stammesführer?!

BPS-Stammesführer-Kurs in Weinbach

#ankunft

Es ist Mittwochmorgen, 10 Uhr. Nein, es sind noch nicht alle Teilnehmer da, aber alle Trainer (man muss das einfach mal positiv sehen, wer alles da ist – so Theos Sicht während des Trainings). Es soll eine halbe Stunde Vergehen, bis zu den acht Teilnehmern zwei Weitere hinzukommen, wiederum einige Zeit bis wir mit insgesamt zwölf Teilnehmern und vier Trainern vollständig sind. Die Verspätungen sollen in gewisser Weise zeichnend für das Training werden…

Doch nochmal zurück zum Anfang. Um 10:30 Uhr beginnt der Stammesführerkurs mit einer kleinen Runde, in der wir uns kurz vorstellen und den grundlegenden Tagesablauf kennen lernen. Typisch Pfadfinder: Erster Programmpunkt: Kothen aufbauen. Während die erste Gruppe von Männern sich an einer Wanderkothe zu schaffen macht, die eigentlich eine einfache Kothe ist, bauen die Stuttgarter ihre „Hochkothe“ auf (andere sahen darin eher eine kleine Jurte). Die Frauen warten kurz ab und entscheiden sich dann ihrerseits, eine echte Wanderkothe aufzubauen. Doch beim Aufbau geht es nicht um den Aufbau an sich, denn währenddessen werden die Teilnehmer von den Trainern beobachtet. Die anschließende Diskussions- und Reflexionsgruppe zeigt, wie die einzelnen Gruppen Entscheidungen treffen. Dieses Vorgehen der Trainer ist wegweisend für das gesamte Training.

Foto: Micha (Jan Michael Kuhls)

Foto: Paul Blank

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#training

Was erwartet man bei einem Stammesführerkurs? Vielleicht solche Inhalte wie etwa: Was macht den „idealen Stammesführer“ aus? (wenn es den denn geben würde), wie sieht es mit dem Stufensystem der BPS-Pfadfinder aus und warum ist das sinnvoll? (Tatsächlich ist es sinnvoll!), die Geschichte der Pfadfinder allgemein (Baden Powell hatte echt gute Ideen!), Pfadfinderei in der NS-Zeit (daraus können wir was lernen!), Rechtskunde (wer am Ende nicht verwirrt war, hat nicht aufgepasst, naja es kommt drauf an…), die eigene Persönlichkeit und was das bedeutet (zum Beispiel, dass Personen, mit denen man schwer klar kommt nicht unbedingt ein Arschloch sind, sondern nur initiativ…), Mentoring und wie man das anwenden kann (absolut empfehlenswert!), Pfadfinderpädagogik ich lass dich dann mal einen Fehler machen, denn „you have to learn how to paddle your own canoe), das Mitarbeiterteam (vertrauen wir uns oder vertrauen wir uns?).

Tolle Inhalte – wirklich. Doch der Stammesführerkurs ist keine Schulung, sondern ein Training! Darum werden Sachverhalte auf die momentane Gruppendynamik angewendet. Da stellt sich direkt die Frage: in welcher Phase befinden sich eigentlich die Trainer gerade? (ganz klar: Forming). Etwas „einfaches“ wie Essen zubereiten wird plötzlich reflektiert.

Foto: Micha (Jan Michael Kuhls)

Foto: Paul Blank

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#essen

Ein Traum sind die Köstlichkeiten, die wir verzehren dürfen. Perfekte Zutaten in großen Mengen. Aber ein kleines Problem bleibt (typisch StafüX, irgendwo muss ja ein kleiner Haken sein): Jemand muss das zubereiten. Gibt es einen Plan, wer wann kocht? – Nein. Tolle Vorbereitung. Danke, Trainer. Ach ja, das ist Teil des Trainings. In einer Diskussionsrunde am zweiten Tag beschließen wir quasi einstimmig, dass wir nach jedem Thema kurz quatschen, wer was machen möchte. Und das funktioniert tatsächlich. Es sind immer genug Köche da, manchmal sogar schon zu viele. Jeder packt da an, wo er kann. Dadurch gibt es so tolle Pfannkuchen, dass kibbo wahrscheinlich noch in ein paar Jahren von der Geschmacksexplosion schwärmen wird, als er in den Pfannkuchen beißt (keine Übertreibung!). (Angehende) Stammesführer können also kochen – und essen. Nur selten bleibt ein kleiner Rest.

Foto: Micha (Jan Michael Kuhls)

Foto: Paul Blank

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#andacht

Nicht zu kurz kommt der geistliche Input an diesem langen Wochenende. Jeden Morgen und Abend hält einer der Teilnehmer eine Andacht. Vielfach schenkt Gott die richtigen Gedanken, sodass das Thema perfekt in den Tag hineinpasst. Wir sprechen am einen Tag darüber, was ein Stammesführer können sollte und wie ein Stamm aufgebaut sein sollte usw. und hören eine Andacht über Geduld. Uns wird bewusst, dass wir uns Ziele setzen dürfen/sollen/können. Gleichzeitig sollten wir jedoch nicht übereifrig sein, sondern geduldig sein und auf Gott vertrauen und ihn wirken lassen.

Foto: Paul Blank

Foto: Micha (Jan Michael Kuhls)

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#lagerfeuerabend

Jeder Abend im Lager endet am Lagerfeuer im „Wohnzimmer“, unserer Gemeinschaftsjurte. Wir haben noch eine gemütliche Einheit, meistens in Verbindung zur Pfadfindergeschichte. Und wir singen – (angehende) Stammesführer können wirklich gut singen. Man hat eigentlich gar keine Lust schlafen zu gehen, aber die Nacht davor war schon kalt und kurz. Außerdem warten am nächsten Tag wieder saugute Einheiten, dabei möchte eigentlich keiner schlafen (auch wenn es dem ein oder anderen schon passiert ist…).

Foto: Micha (Jan Michael Kuhls)

Foto: Paul Blank

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#highlight

Tja. Das werden wir nicht verraten. Denn das ist eine Aktion der besonderen Art, die jeden erwarten wird, der sich dazu entscheidet, einen StafüX zu machen. Deswegen: Wenn du Stammesführer bist oder es werden willst, sei allzeit bereit und geh zum StafüX! Nicht nur wertvoll, sondern absolut lohnenswert!

Ein Artikel von Benni Voorgang & Merle Kraft