Foto: Region Nord

Frauenhajk der Vierte!

Unterwegs im Nationalpark Hainich

Ein großes „Hallo! Wie schön, dass du wieder dabei bist!“ am Bahnhof in Bad Langensalza, nur wenige Kilometer vom geographischen Mittelpunkt Deutschlands entfernt. Fast zeitgleich kamen die Autofahrerinnen aus Lüneburg und Hannover und die Bahnfahrerin aus Wernigerode dort an.

Vier Tage Frauenhajk standen uns bevor, dieses Mal mit einem knuffigen Biwakplatz mit Schwengelpumpe und Plumpsklo mitten im Hainich-Nationalpark. Nachdem wir das Auto etwa einen Kilometer entfernt geparkt hatten, machten wir uns mit dem Ranger auf fast unsichtbaren Trampelpfaden auf den Weg zum Lager. Im Laufe der Zeit haben wir unzählige neue Wege quer durch den Wald gesucht und gefunden um von unserem Lagerplatz wieder auf „richtige“ Wege und in die Zivilisation zu kommen, doch mit Maria und ihrem Orientierungssinn kamen wir auch am verregnetsten Tag im Dämmerlicht wieder auf dem Platz an, während das GPS-Gerät verzweifelt nach Satelliten suchte und nur den Punkt anzeigte, den wir schon vor Stunden verlassen hatten.

Das GPS-Gerät war für alle Notfälle dabei, wollten wir doch den Nationalpark nur mit dem Kompass durchqueren: 168° galt es einzuhalten. Gar nicht so einfach, wenn immer wieder Unterholz, Jungholzschonungen, mannshohes Gras und sogar mehrere Meter tiefe Gräben zu durchqueren sind. Highlight war die Wildschweinrotte, die wir gestört hatten und die vor uns floh. Nach 4,5 km kamen wir auf der anderen Seite des Waldes raus – mit keinen 100m Abweichung. Nicht nur für das erste Mal eine gute Leistung!

Abends am Lagerfeuer erklangen Lieder wie „Wir kauern wieder um die heiße Glut“ und „Es ist uns bestimmt, mit brennenden Füßen die Unrast zu büßen die Tags uns befiel, bald Kameraden ist Ruh“. Die fanden wir auch in unserer Kohte oder unter dem Unterstand, den wir abends im Regen nicht mehr verlassen wollten.

Am Ende stand fest:

  • So freundliche Ranger haben wir noch nirgends getroffen
  • Ein Lagerplatz mit Brennholz, Werkzeug, Pumpe und Plumsklo für lau? Wo gibt es das sonst?
  • Der Hainich ist einen Besuch wert! Und nächstes Mal bei schönerem Wetter geht`s auf den Baumkronenpfad
  • Nächstes Jahr wollen wir wieder über den 3. Oktober los! „Wer weiß, wo der Wind uns morgen schon hinweht…“ – vielleicht nach Rügen?

Mehr Infos zum Lagerplatz www.nationalpark-hainich.de.

(Eike Innen, der Revierleiter, früher Heliand-Pfadfinder hat sich sehr gefreut, uns zu begrüßen – ist er uns doch beim Sifüx 2011 extra hinterhergefahren, um uns den Biwakplatz zu zeigen. Ein „Herzlich Willkommen“ von ihm – schaut selbst dort vorbei!)