Foto: Rike Danneberg

"Du siehst mich"

BPS-Pfadis im Helfereinsatz auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin und Wittenberg

Wenn eine Stadt sich mit Menschen mit bunten (in diesem Jahr orangefarbenen) Schals füllt, einem überall Pfadfinder unterschiedlichster Bünde in Kluft begegnen, die alle das gleiche (in diesem Jahr grüne) Halstuch mit der Aufschrift „Ich helfe“ tragen, und das Wetter sich von seiner besten Seite zeigt, dann kann das eigentlich nur eins bedeuten: Der Evangelische Kirchentagt ist in der Stadt zu Gast. Genau dies war vom 24. bis 28.05. in Berlin und Wittenberg der Fall, als der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag unter dem Motto „Du siehst mich!“ (1. Mose 16,13) über 100.000 Dauerteilnehmer und weitere Tagesgäste zu den zahlreichen Veranstaltungen lockte.

Foto: Rike Danneberg

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Dafür, dass solch eine Großveranstaltung reibungslauf ablaufen kann, sorgen die etwa 5500 Helfer, davon jede Menge Pfadfinder, die den Kirchentag zu einem riesigen überbündischen Treffen machen. Unter ihnen waren in diesem Jahr mit den Pfadis aus Berlin-Weißensee und den Neu-Anspacher Turmfalken gleich zwei Helfergruppen aus der BPS vertreten. Am ersten Tag waren beide Gruppen in der Innenstadt eingesetzt und halfen bei den Einlasskontrollen und in der Besucherlenkung. Von Donnerstag bis Samstag haben die meisten Helfergruppen und Einzelhelfer dann einen festen Job: Während die Berliner BPSler als Ordner in der Heilig-Geist-Kirche in Moabit aktiv waren, waren die Turmfalken (mittlerweile schon zum 5. Mal) in der Gepäckaufbewahrung an der Messe im Einsatz.

Zeit zum Entdecken

Außerhalb der Schichten blieb natürlich noch viel Zeit für andere Dinge: Der Helferausweis ist nicht nur Fahrschein für den ÖPNV, sondern auch Eintrittskarte für sämtliche Kirchentagsveranstaltungen. Da das Programm prall gefüllt war mit Konzerten, Gottesdiensten, Diskussionsveranstaltungen, Kabarett, Theater und vielen weiteren Angeboten, war die Auswahl eher zu groß als zu klein. Und gleichzeitig gibt es ja auch in der Kirchentagsstadt als solcher in der Regel jede Menge zu entdecken. Und manchmal braucht man auch einfach mal eine Pause: Dafür bot sich ein Besuch in der „Teejurte“, dem sehr gemütlichen Helfercafé, an, in dem man so manchen schlafenden Helfer finden konnte, aber auch viel gespielt und gekickert wurde. Ebenfalls sehr beliebt war – zumindest bei den Helfern auf dem Messegelände – der Sommergarten, eine Freifläche auf dem Messegelände mit Wiese und Bäumen, Musik auf der Bühne und der Möglichkeit, das schöne Wetter zu genießen und zu entspannen.

Foto: Lotte Frank

Foto: milka (Torsten Milkowski)

Foto: milka (Torsten Milkowski)

Am Freitagabend waren die Turmfalken von den Berliner BPSlern in ihrer Gemeinde in Weißensee zum Grillen und einer gemeinsamen Singerunde eingeladen. Alle waren etwas geschafft vom langen Tag, aber das Essen mundete allen sehr J. Hungern muss auf Kirchentagen sowieso kein Helfer: Morgens gibt es Frühstück in der Quartiersschule, Mittag- und Abendessen in der Helfer-Verpflegungshalle auf dem Messegelände, wo zu den Essenszeiten verschiedenste Guten-Hunger-Rufe durch die Halle schallen. Und zwischendurch gibt es – wenn man nette „Chefs“ in seinem Helferjob hat – jede Menge so genannte Helfermotivation, nämlich Süßigkeiten aller Art. Die Turmfalken waren dieses Jahr so gut versorgt, dass am letzten Abend noch eine ganze Box mit Cola-Krachern in der der Berliner S-Bahn an Kirchentagsbesucher, Eintracht- und Dortmund-Fans (es war der Abend des DFB-Pokalfinales) und andere S-Bahn-Reisende verteilt werden konnte – für die meisten ein willkommenes Betthupferl :-)

Foto: milka (Torsten Milkowski)

Foto: milka (Torsten Milkowski)

Foto: milka (Torsten Milkowski)

Während die Turmfalken am Sonntagmorgen die Reise nach Hause antraten, waren die Berliner BPS-Pfadis noch in Wittenberg im Einsatz, wo der große Abschlussgottesdienst des Kirchentags stattfand, mit dem der 36. Evangelische Kirchentag zu Ende ging.

Es lohnt sich, dabei zu sein!

Auch wenn man auf Kirchentagen in der Regel zu wenig Schlaf bekommt, den Hin- und Rückweg mitunter in völlig überfüllten Zügen verbringt, bei manchen Helferjobs auch langweilige Zeiten zu überstehen sind und man – allerdings sehr selten – auch ab und zu auf unfreundliche Menschen trifft: Als Helfer dabei sein lohnt sich immer, besonders, wenn man die richtigen Mithelfer an seiner Seite hat J

Wenn ihr Lust bekommen habt, auch mal einen Kirchentag als Helfer zu überleben: In zwei Jahren in Dortmund habt ihr Gelegenheit dazu. Wir Kirchentagshelfer 2017 würden uns jedenfalls sehr darüber freuen, beim nächsten Mal auf weitere BPS-Helfer zu treffen!

Ein Artikel von Rike Danneberg