Foto: flafi (Gisela Zierer)

Auf den Spuren Albert Schweitzers...

Eine Fahrt der Rottenburger Pfadfinder

...waren einige Rottenburger BPS-Pfadfinder unterwegs. Von seinem Heimatort Günsbach im Elsass aus haben sie die Umgebung erkundet, in der er aufgewachsen ist.

Vom Münstertal ging es am Morgen des zweiten Tages vom Campingplatz circa 500 Höhenmeter hinauf in die Vogesen nach Glasborn. Der Aufstieg wurde mit einem wunderschönen Panorama belohnt. Auf einer Almwiese durften die Teilnehmer unter freiem Himmel übernachten. Am folgenden Tag wurden sie um kurz vor sechs von Regentropfen geweckt und bauten so schnell wie möglich einen Regenschutz auf. Der vermeintlich aufziehende Sturm stellte sich jedoch bloß als ein leichter Nieselschauer heraus, der nicht lang anhielt. Die vom Vortag ausgepowerten Pfadfinder legten sich nochmal hin, jedoch konnte keiner von ihnen wirklich wieder einschlafen. Nach dem Frühstück und ausgerüstet mit frischem Münsterkäse und Wurst von der dortigen Alm ging es nun weiter über den Lingekopf zum Memorial de Linge. Ein historischer Pfad führte an Schützengräben und Bunkern aus dem ersten Weltkrieg vorbei. Ein großer Soldatenfriedhof und eine Gedenkstätte zeugen noch von den schweren Kämpfen auf diesem Bergrücken im Elsass im Jahr 1915. Nach einem eindrücklichen Film über die Hintergründe dieser Schlacht konnte man im Museum Ausrüstungsgegenstände der Soldaten, lebensgroße Darstellungen einzelner Situationen und Waffen dieser Zeit sehen. Als besonders interessant erwies sich der anschließende Rundgang durch die gut erhaltenen Schützengräben und Bunker im Freigelände der Gedenkstätte. Die Pfadfinder konnten erahnen, warum sich Albert Schweitzer zeitlebens für Menschlichkeit und Frieden eingesetzt hat.

Foto: flafi (Gisela Zierer)

Foto: flafi (Gisela Zierer)

Foto: flafi (Gisela Zierer)

Nach diesen eindrucksvollen Erlebnissen stieg die Gruppe am Nachmittag wieder ins Tal ab und bezog erneut die Zelte auf dem Campingplatz in Günsbach, die sie über die Nacht dort stehen gelassen hatten. Doch dann fing es wirklich an zu stürmen. Ein starker Regen prasselte auf den Campingplatz. Somit bauten die Pfadfinder erneut den Regenschutz auf, den sie in der Früh nicht unbedingt gebraucht hätten, und machten ihre Zelte regendicht, während ein paar von ihnen sich um das Essen kümmern mussten, welches auf offenem Feuer, das durch den Regen zu erlöschen drohte, gekocht wurde. Die Nacht verbrachten die meisten von ihnen draußen in den Zelten, drei auf den Sitzplätzen im Bus. Am nächsten Tag, als sich das Wetter wieder beruhigt hatte, machten die Pfadfinder einen Rundgang auf den Spuren von Albert Schweitzer. Sie besichtigten von außen u.a. die Kirche des Ortes, das Wohnhaus seiner Eltern, sein Wohnhaus und machten Rast an seinem Lieblingsplatz, dem Kanzlrain. Das Wohnhaus und das Afrika Museum konnten nicht besichtigt werden, da diese zurzeit wegen des Coronavirus geschlossen sind. Abends am Lagerfeuer gab es selbstgemachte gebrannte Mandeln, Obst, Gesänge und Geschichten aus Albert Schweitzers Leben, sowohl aus seiner Jugend in Günsbach, als auch seiner Zeit in Afrika.

Foto: flafi (Gisela Zierer)

Foto: flafi (Gisela Zierer)

Foto: flafi (Gisela Zierer)

"Der Mensch darf niemals aufhören, Mensch zu sein." Mit dieser Mahnung Albert Schweitzers im Herzen und seinem Zuspruch "Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren" machten sich die Pfadfinder am nächsten Morgen ermutigt wieder auf den Weg nach Rottenburg zurück.

Ein Artikel von Felicitas Knoll