Foto: Jonas Puschmann

Acht Tage Learning by doing

BPS-Pfadfinder auf der Bundeskurswoche im Brexbachtal

Langsam senkt sich die Dunkelheit über das Brexbachtal nahe Koblenz, das Feuer lodert und Lieder von Fahrten, Freiheit und Abenteuern schallen durch das Tal. Etwas mehr als dreißig Kursteilnehmer, Trainer und Helfer haben sich an diesem Abend zur großen Lagerfeuerrunde der Bundeskurswoche (BUXJAM) 2016 versammelt. Einige von ihnen – die Teilnehmer des Kornettkurses (KorX) und des Quereinsteigerkurses (QuerX) – haben gerade einen Kurs abgeschlossen, andere werden erst am nächsten Tag in ihre Kurse – den Sippenführerkurs (SifüX) oder den Akela-Kurs (AkelaX) starten.

Schon am Freitag waren die ersten angereist, hatten den Zeltplatz in Beschlag genommen und am Samstagmorgen die beiden Jurten errichtet. So war dann alles bereit, als die restlichen Teilnehmer eintrafen und die für Gruppen die drei Kurstage begannen. Bei den Quereinsteigern – Erwachsenen, die größtenteils gerade erst in die Pfadfinderarbeit eingestiegen waren oder gerne eine neue Siedlung gründen würden – stand das Erleben der Pfadfinderei im Mittelpunkt. Als Sippe „Forellen“ verbrachten sie die Zeit des QuerX gemeinsam, übernahmen Sippenämter, brachten sich selbst und ihre Gaben ein und wuchsen als Gemeinschaft zusammen. Fast nebenbei wurden auch eine ganze Menge „Pfadfinder-Basics“ vermittelt: Kohtenaufbau, Knoten oder Kochen auf dem Lagerfeuer. Auch eine komplette Wölflingsstunde, bei der die Teilnehmer in die Rolle der Kinder schlüpften, stand auf dem Programm.

Am Sonntagnachmittag ging es zusammen mit den KorX-Teilnehmern im Wald hoch her, denn in einem Geländespiel an den steilen Hängen des Tals wurde Avalon belagert und es galt, die Schmuggler zu finden und ihnen ihr Schmuggelgut abzunehmen. Auch die KorXler waren froh über die Gelegenheit zum Auspowern, denn in den vergangenen Einheiten hatten sie schon jede Menge gelernt: Über die grundlegenden Konzepte der Pfadfinderarbeit, pädagogische Hintergründe und darüber, wie man Sippenstunden und Andachten vorbereitet. Doch genau wie beim QuerX erfolgte auch beim KorX das Erlernen der Kursinhalte ganz nach dem pfadfinderischen Prinzip „Learning by doing“. Gleich zweimal durften die beiden Sippen, die „Eichhörnchen“ und die „Sackratten“, eine eigene Sippenstunde vorbereiten und dann auch selbst durchführen.

Doch nicht nur die Kursteilnehmer und ihre Trainer waren aktiv, sondern auch die fleißigen Helfer, die sich im Hintergrund m die Verpflegung und die Organisation kümmerten, einkauften, Shuttle-Dienste vom Bahnhof zum Lagerplatz und wieder zurück anboten oder Holz fürs Lagerfeuer sammelten, sägten und hackten. Am Montagnachmittag war für alle dann Gelegenheit, durchzuschnaufen und etwas zu entspannen. Während die einen einfach nur die warmen Strahlen der Sonne genossen, machten sich einige andere auf zu einer kleinen Expedition und erkundeten die nahegelegenen Höhlen. Abends, als schon viele der neuen Kursteilnehmer und auch die angehenden SifüX-Trainer, die den SifütraX bestreiten wollten, angereist waren, trafen sich dann alle zu dem bereits erwähnten großen Lagerfeuerabend mit vielen Liedern, einigen Spielen und natürlich auch köstlichem Tschai.

Am Dienstagmorgen verabschiedeten sich dann nicht nur die verbliebenen Teilnehmer der ersten beiden Kurse, sondern leider auch das gute Wetter. Doch weder die AkelaX-Teilnehmer, die ihre ersten Einheiten ins Baden-Powell-Haus verlegten, noch die SifüXler, die das anstehende Hajk bei ungemütlichem Wetter als Herausforderung annahmen, ließen sich vom Regen die Laune verderben.

Noch bis Samstag wird im Brexbachtal eifrig gelernt und ausprobiert, das Lagerleben genossen und sicherlich auch die ein oder andere neue Freundschaft geschlossen. Wer möchte, darf also gerne noch weiter für trockenes Wetter, gute Gemeinschaft und tolle Erfahrungen beten. Und wer sich jetzt fragt, warum er selbst zu Hause hockt, anstatt das BuxJam am eigenen Leibe zu erleben, der sollte sich am besten gleich an seine Regionstrainingskoordinatoren oder die beiden Bundestrainingskoordinatoren wenden. Denn selbst wenn noch nicht feststeht, wann die nächste Bundeskurswoche stattfinden wird, stehen in den einzelnen Regionen auf jeden Fall jede Menge Trainings an und es gibt für jeden die Möglichkeit, bei einem der Trainings dabei zu sein: Als Teilnehmer, als Trainer, als TraXler oder auch als Helfer. Zögert also nicht, euch anzumelden: Dabei sein lohnt sich immer! :-)